Page 15 - knop_riesenmuscheln
P. 15
bezogen sich auf bestimmte Mantelzeichnungen, in Beispiel der Art T. tevoroa zeigt. Prof. John Lucas, Tridacna media, 1837
der Annahme, dass alle Vertreter der betreffenden Dr. Esaroma Ledua und Dr. Rick Braley beschrieben von Georg Gottlieb
Art diese Zeichnung besäßen (z. B. T. punctulosa La- sie 1991 wissenschaftlich als neue Tridacnidae-Art. Pusch als fossile Tridac-
marck, 1819). Erst sehr viel später fand man heraus, Einige Jahre später stellte man jedoch fest, dass hier nidae-Art aus Polen
dass die Mantellappen zweier Tiere der gleichen Art erstmals die lebenden Vertreter der bereits 1934 als beschrieben (Pusch
völlig unterschiedliche Farbmusterungen besitzen fossil beschriebenen Art T. mbalavuana aufgetaucht 1837).
können. waren (Lucas, pers. Hinw., und Newman, W. A & E.
D. Gomez 2000), so dass der Name T. tevoroa inzwi- Tridacna mbalavuana,
Interessanterweise hatte Tridacna maxima wäh- schen zum Synonym erklärt werden wurde. ehemals als T. tevoroa
rend ihrer Entwicklungsgeschichte sogar enge beschrieben.
Verwandte in Europa: Im mittleren Tertiär führten
Arme wärmerer Meere bis nach Nordeuropa, und
aus dieser Zeit sind die fossilen Arten Tridacna media
Pusch, 1837 und Tridacna wolfarti Chenu, erhalten,
die in dieser geografischen Region lebten.
Rechnet man die fossilen Arten mit, ist die Familie
Tridacnidae erstaunlich groß. Viele Erstbeschrei-
bungen sind relativ jung, was zeigt, dass in der
Erforschung dieser Molluskenfamilie auch im 20.
Jahrhundert vieles noch in Bewegung war. Die Zahl
der fossilen Arten ist recht hoch, was wohl daran
liegt, dass die Muscheln im Gegensatz zu vielen an-
deren Tieren harte Kalkschalen hinterlassen, die auch
unter weniger idealen Bedingungen Fossilien bilden
können.
Gelegentlich stellt sich aber ein vermeintlich fos-
siler Vertreter dann doch als lebend heraus, wie das
21

