Page 60 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe Gardena
P. 60

Glorreiche Flops

                                                              Klar, nicht alles kann gelingen. Manches Mal fragt man sich aber dennoch,
                                                              weshalb Gardena damals bestimmte Produkte überhaupt hergestellt bezie-
                                                              hungsweise vertrieben hat. Eine Auswahl:
                                                              Trinkbecher aus Kunststoff, ein bidirektionaler Gardena-Drucker (der so-
                                                              wohl vor- wie auch rückwärts schreiben kann), Bohrmaschinen, Hühner und
                                                              Schweine, Hochdruckreinigungsgeräte sowie 1986 auch eine Modekollektion.












                         Die „Arbeitsgruppe Konstruktion“ unter Stephany   also bevor Gardena alle Werke hat –: Nichts selber her-
                      entwirft danach einen Artikel – allerdings ohne die letz-  stellen, was andere kostengünstiger produzieren kön-
                      ten, für die Serienproduktion ungeeigneten Toleranzen.   nen. Das soll sich dann bei den wachsenden Stückzah-
                      Ziel ist die Herstellung eines gebrauchsfähigen Prototy-  len in den Jahren ab 1975 allerdings ändern, denn dann
                      pen. Die „Arbeitsgruppe Fertigung“ bereitet dann den   versucht man, möglichst viel im eigenen Unternehmen
                      Artikel für die Produktion vor. Das heißt anfangs noch –   zu halten.


                      Keine Innovationen – keine Umsatzsteigerungen



                      Es gibt in den 1970ern bei Gardena Jahre, in denen das   ziehen, was in der Regel eben auch große Stückzahlen
                      Unternehmen keine neuen Produkte herausbringt und   bedeutet. „Da haben wir dann teilweise schon Phanta-
                      man mehr das Augenmerk auf die Entwicklung des Sor-  siezahlen angesetzt“, gesteht Sauer heute. Dieser dreis-
                      timents richtet. Das sind dann, so Roland Sauer, die ein-  tufige Innovationsprozess hat nach seiner Meinung dazu
                      zigen Jahre, in denen man tatsächlich auch keine Um-  geführt, dass die meisten Entwicklungen am Markt auch
                      satz- und Gewinnsteigerungen erzielt. Das Problem sind   reüssieren. Es seien insgesamt „nur“ zwei Flops produ-
                      letztendlich die Planzahlen, so Sauer weiter, denn bei   ziert worden: einmal das bereits genannte Pipeline Sys-
                      den – vor allem – großen Werkzeugen geht es immer   tem von 1970 sowie das multi-click-System für Elektro-
                      zuerst  einmal  darum,  diese  möglichst  günstig  zu  be-  und Benzingartengeräte.






         104



       Gardena_Buch_Inhalt.indd   104                                                                                      09.03.2016   13:12:16
   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65