Page 58 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe Gardena
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Das Gardena Pipeline-System von 1970






                      Doch woher kommt diese Skepsis? An den Flops, die   dem Original Gardena System (Wasserschlauch-Kupp-
                      das Unternehmen auch hinlegt – wie etwa dem Pipe-  lungssystem) von 1968 sowie dem Gardena combisys-
                      line-System von 1970 – kann das nicht liegen. Die An-  tem (Gartengerätesystem) von 1977. Drei! Und diese drei
                      zahl  genialer Erfindungen  und  Neueinführungen  kann   binnen nur elf Jahren. Ist das alles nichts? Die Innovati-
                      für ein Unternehmen nicht unendlich groß sein. Werner   onsproblematik stellt sich für das Unternehmen eher ab
                      Kress spricht selbst von „den drei großen System-In-  den 80er-Jahren, nicht in den 70ern des vorigen Jahr-
                      novationen von Gardena“: dem SB-System von 1966,   hunderts.


                      Gleiches Mitspracherecht für alle



                      Der Innovationsfluss muss gewährleistet sein. Gerade bei   ihren disziplinierten Sinn für Funktionalität und sachge-
                      einem Unternehmen, dass so auf neue Produkte, neue   rechte Ästhetik.“  Das Besondere ist, dass  die  Desig-
                      Ideen und neue Systeme angewiesen ist wie Gardena.   ner-Gruppe an der Entwicklung des neuen Produkts das
                      „Viele Mitarbeiter quer durch das Unternehmen enga-  gleiche Mitspracherecht hat wie die Techniker. Franco
                      gieren sich bei der Ideenfindung für neue Produkte“, so   Clivio beschreibt den Design-Prozess 1987 selber wie
                      wird Übermuth bereits im März 1977 in einem Bericht   folgt: „Wenn ein Designer eine neue Aufgabe angeht, so
                      zitiert. „Das Produktdesign erarbeitet der interne Bereich   erfolgt dies in intensiver Zusammenarbeit mit der Ge-
                      ‚Entwicklung und Fertigung’ unter Bereichsleiter Johann   schäftsleitung  und  den  Technikern.  Dort  werden  ge-
                      Katzer zusammen mit der externen ‚Entwicklungsgrup-  meinsam erarbeitete Konzepte immer wieder nach den
                      pe für Design’ um Franco Clivio und Dieter Raffler.“ Und   verschiedensten Aspekten überprüft. Ein erstes Gestal-
                      weiter: „Die beiden HfG-Absolventen bewiesen schon   tungskonzept  dient  als  Grundlage  für  Abstimmungen
                      bei der Entwicklung des Wasserschlauch-Stecksystems   zwischen Design und Technik.






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