Page 13 - diy Fachmagazin Zweitplazierung 04/2023
P. 13

Verkaufsaktionen



               zwischen dem Kommissions- und dem Konzes-
               sionsmodell. Beim Konzessionsmodell verkauft
               der Händler die Produkte für den Industriepart-
               ner, und  beispielsweise am Ende des Monats
               wird ihm das in Form einer Gesamtprovision
               vergütet. Da ist umgekehrt natürlich die Flächen-
               miete enthalten.
                 Kommissionsmodelle sehen so aus, dass der
               Händler in Kooperation mit dem Industriepartner
               quasi Franchise-Lizenzrechte übernimmt und den
               Shop dann selbst betreibt: Er bestellt die Ware
               selbst, kümmert sich um die Ware, stellt eigene
               Mitarbeiter zur Verfügung.
                 Von der Größe her geht es um Shop-in-Shops
               ab rund 40 m², also nicht einfach nur um eine
               Regalwand. Alles darunter sind sogenannte Cor-
 Fotos: Vormwald
               nerflächen.
                                                   Ben Vormwald hat den Bachelor-Studiengang Handel
               Wohin geht der Trend?               an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in
               In meiner Bachelorarbeit sprechen sich einige   Heilbronn absolviert.
               der Befragten für das Konzessionsmodell aus,
               und zwar wegen des geringeren wirtschaftlichen   Bei der Imagewahrnehmung habe ich keine Kor-
               Risikos: Man hat Umsätze und daraus eine Provi-  relation  gefunden.  Eine  Herstellermarke  mit  ei-
               sion. Wenn man den Shop aber auf eigene Rech-  nem nicht so guten Image hat die Händlermarke
               nung betreibt, trägt man auch das Risiko, auf der   nicht negativ beeinflusst. Aber natürlich ist es aus
               Ware sitzenzubleiben.               Händlersicht immer sinnvoll, dass man einen
                 Es hängt außerdem immer davon ab, wie groß   Shop mit einer A- oder gerne auch einer Pro-
               der Industriepartner ist. Bei kleineren Unterneh-  fi-Marke aufschaltet, insbesondere um sich ge-
               men geht der Trend eher zum Konzessionsmo-  genüber der Konkurrenz im Handel zu differenzie-
               dell, denn sie wollen sich gerne einen Namen   ren. Dafür muss er auch etwas leisten. Stihl bei-
               machen. Im Falle der Zusammenarbeit von Toom   spielsweise verlangt vom Handel eine Werkstatt
               und Stihl kann ich sagen, dass dem Händler gar   sowie eine Testfläche. Der Kunde soll das Gerät
               keine andere Wahl gelassen wurde, als es auf ei-  vor dem Kauf live testen können.
               gene Rechnung zu machen. Wenn ein Hersteller
               für einen gewissen Umsatz steht und internatio-  Welche Risiken gibt es auf beiden Seiten?
               nales Ansehen hat, gibt er in der Regel die Bedin-  Das hängt natürlich vom Vertrag ab. Beim Kom-
               gungen für das Betriebsmodell vor.  missionsmodell trägt der Händler das Kosten-
                                                   und Absatzrisiko. Wenn Sie als Filialist mit, sa-
               Für wen eignet sich denn Shop-in-Shop dann   gen wir, zwei, drei möglichen Standorten arbei-
               eigentlich? Was für Marken gehen das mit   ten, haben Sie natürlich nicht die stärkste Ver-
               welcher Intention an?               handlungsposition. Mit 100 Shops wird das   13




         DIY2024_04_Sonderbeilage_Zweitplatzierung.indd   13                  28.02.2024   12:33:34
   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18