Page 13 - diy Fachmagazin Ausgabe 08/2021

many‘ scheint in der aktuellen diglich stichprobenartig geprüft men, die in der EU produzieren,
Krise passé.“ und endverpackt. Diese Tätig­ sollten ihre Kunden über die Her­
Die Akzeptanz des Herkunfts­ keit reiche, so die Richter, nicht kunft ihrer Produkte informieren
labels „Made in Germany“ bei aus, um mit dem Label „Made können und gegen falsche Her­
Produzenten und Konsumenten in Germany“ zu werben. „Durch kunftsangaben ihrer Wettbewer­
war jedoch nicht zu allen Zeiten das Urteil des BGH werden nicht ber geschützt sein.
so hoch wie heute. Als im Jahr nur die Verbraucher vor Irrefüh­ Durch die im Februar vorge­
2003 die EU­Kommission das rung geschützt, sondern auch legten Vorschläge zur Produktsi­
Label „Made in EU“ beziehungs­ diejenigen Hersteller gestärkt, cherheit werde das Label „Made
weise „Made in Europe“ als be­ die trotz der hohen Kosten und in Deutschland“ gestärkt und in
vorzugte Herkunftsbezeich­ Auflagen ausschließlich am der gesamten EU rechtlich bes­
nung einführte, befürchtete so Standort Deutschland produzie­ ser geschützt, so die EU. In dem
mancher, das Ende für „Made
in Germany“ sei gekommen. Je­
doch: „Made in EU“ war nicht ver­ Deutsche stellen die Vertrauensfrage
pflichtend als Landeskennzeich­ Welche Kriterien sind wichtig , um zu einem Produkt Vertrauen zu haben?
nung vorgeschrieben, sondern in Prozent Total Alter 18-29 Alter 60+
vielmehr langfristig als Ersatz 48
für die nationalen Lösungen ge­ gutes Preis-Leistungsverhältnis 44 58
plant, und das Totenglöckchen hohe Produktqualität 31 38
musste für das deutsche Tradi­ 33 40
tionsherkunftszeichen nicht ge­ hohe Servicequalität 25 37
läutet werden. Gleichzeitig war Transparenz 23 31
es eine Zeit, als so mancher 28 31
deutsche Produzent dachte, auf eigene gute Erfahrung mit Hersteller 25 29
Schwarz­Rot­Gold im Umfeld sei­ 22
guter Ruf 20
ner Produkte verzichten zu kön­ 23
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nen. Nun, die Zeiten haben sich Made in Germany 15
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geändert. 21
Deutschland hat bis heute soziales Engagement des Unternehmens 21 22
keine bindende Gesetzgebung Firmensitz in Deutschland/der Region 16 20
zur Nutzung von „Made in Ger­ 18 26
many“. Die Verantwortung liegt gute Kundenbewertungen 12 28
zurzeit bei den Herstellern. Das Quelle: Dalia Research/Statista
Oberlandesgericht Düsseldorf
hat aber 2011 ausgeführt, dass ren“, so damals Robert Richter, Gesetzespaket heißt es dazu:
Bestes Herkunftslabel weltweit
Kunden erwarten, dass mit Geschäftsführer der klagenden „Bei Produkten, die in der EU her­
„Made in Germany“ und „Pro­ Ritex GmbH. gestellt worden sind, ist als Ur­
Wenn ein Produkt "Made in …" ist, haben Sie eher einen positiven oder negativen Eindruck von dem Produkt?
duziert in Deutschland“ gekenn­ Aktuell gibt es Befürchtun­ sprung entweder die EU oder ein
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zeichnete Waren maßgeblich gen, dass über eine Novellierung bestimmter Mitgliedstaat anzu­
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auch in Deutschland hergestellt des Produktsicherungsgeset­ 34 geben.“ Die Herkunft eines Pro­
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werden. zes die EU­Kommission „‘Made duktes ist demnach das Land, in
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Bestätigt wurde diese in Germany‘ in Gefahr“ bringe. dem die letzte wesentliche wirt­
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Rechtsauffassung durch ein Ur­ Zurzeit gebe es, so die EU, kaum schaftliche Be­ und Verarbeitung 5
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teil des Bundesgerichtshofs im gemeinsame Regeln zur Her­ stattfindet. Eine Tasche, die also -2
Niederlande
Deutschland
Italien
Kanada
Japan
Großbritannien
USA
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Jahr 2014. Kurios war der Grund kunftskennzeichnung, so dass Frankreich in Deutschland aus importier­ Südkorea -9
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für die Entscheidung: Eine Firma Unternehmen als Herstellungsort tem Leder zu einer fertigen Ta­ Mexiko
hatte Kondome aus Asien im­ ihres Produkts angeben können, sche verarbeitet wird, gilt dann Hong Kong -29
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portiert und in Deutschland le­ was sie wollen. Aber Unterneh­ als „Made in Germany“.
China
diy 8|2021 Zu Deutschland: In 23 Ländern haben im Durchschnitt 50 Prozent der Befragten einen positiven Eindruck von dem Produkt, wenn es in Deutschland 13
hergestellt wurde, 6 Prozent einen negativen. Daraus ergibt sich ein Score von +45
Zu China: 15 Prozent haben einen positiven, 44 Prozent einen negativen Eindruck vom Produkt. Score = -29.
DIY2021-08_Buch.indb 13 22.07.2021 18:12:07
Quelle: Dalia Research/Statista