Page 39 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe 50 Jahre Obi
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Auch wenn das Schild noch so groß ist, Kunden
verbinden Baumärkte nicht mit dem Selbstbedie-
nungsgedanken, sie wollen Beratung.
Optimierungsarbeiten am Regal
Auf Regalrastern basierende Sortimentsmodule sollen den gangenen Jahrzehnte die Branche bewegen. Es geht ers-
Raum optimal ausnutzen und zu einer verbesserten Ein- tens um die Frage, ob Produkte strikt anwendungs-
kaufsorientierung des Kunden führen. Diese Module sollen orientiert in den Regalen präsentiert werden sollen
anwenderorientiert sein. Ziel ist zu dieser Zeit also nicht oder gegliedert nach Anbietern. Werden also zum Bei-
die Anordnung in Lieferantenblöcken, sondern Umsetzun- spiel die Klebstoffe aller gelisteten Lieferanten zusam-
gen, die für den Kunden problemlösungsorientiert sind: Der mengefasst oder werden diese nach Marken präsen-
benötigte Klebstoff für Porzellan wird also nicht in einem tiert? Die Vorgehensweise ist je nach Jahrzehnt und je
für einen Lieferanten „exklusiven“ Regalbereich gefunden, nach Baumarktbetreiber mal so und mal so. Das Pendel
sondern bei allen Klebstoffen dieser Ordnung. Beschilde- schwingt regelmäßig zwischen den beiden Präsenta-
rung und Information sollen so optimiert werden, dass die tionsextremen hin und her und eine endgültige Ant-
Ware SB-fähig präsentiert wird und der Kunde sich tatsäch- wort darauf, welche Warenpräsentation denn jetzt die
lich selbst bedienen kann sowie ausreichend Baumarktmit- einzig Richtige sei, ist bis heute nicht gefunden.
arbeiter für Beratungsgespräche zur Verfügung stehen.
Zweitens stellt sich die Frage, wie sehr die Baumärkte
Wer sich etwas mit Baumärkten auskennt, entdeckt hier tatsächlich ein reines Selbstbedienungskonzept waren
gleich drei grundsätzliche Probleme, die über all die ver- und sind. Der Selbstbedienungs- oder SB-Fähigkeitsauf-
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