Page 34 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe 50 Jahre Obi
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Heinz Bräutigam eröffnet 1972 in Neuss zusammen mit einem anderen Unternehmen
seinen ersten Baumarkt. Die Kooperation scheitert jedoch. Ab 1977 eröffnet Bräu-
tigam dann zwei bis drei Märkte im Jahr. 1985 übernimmt OBI die 20 Baumarktstand-
orte der Bräutigam-Gruppe.
Die ersten Wettbewerber werden übernommen
Zwei spektakuläre Übernahmen sorgen dafür, dass das Standortnetz
von OBI weiterwächst – aber natürlich im Vorfeld des Braunschweig-
Desasters die Kasse belastet. Zuerst einmal geht es um die Übernahme
von 20 Baumärkten der Bräutigam-Gruppe. Mag sein, dass die gemein-
same Arbeit von Heinz Bräutigam und Manfred Maus über ihr beider-
seitiges Engagement im FDE, dem Fachverband des deutschen Eisen-
waren- und Hausrathandels, der Grund für die Verkaufsbereitschaft
ist. Bräutigam steht – durchaus ähnlich wie OBI – vor der Heraus-
forderung, sich angesichts des zunehmenden Wettbewerbs entwe-
der gesund zu schrumpfen oder schnell weiter zu wachsen. Dazu ist
das Geld aber nicht vorhanden. Außerdem entschließt sich die Firma
Wand & Boden, mit seinen Berliner Standorten dem OBI-Franchisesys-
tem beizutreten. Fünf bereits bestehende Standorte werden auf das
OBI-Format umgerüstet, ein gemeinsam geplanter neuer, aber „reiner“
OBI-Markt macht im November 1984 in der Bundeshauptstadt auf. Im
Sommer 1985 eröffnet OBI dann in Berlin-Neukölln in dem ehemaligen,
bekannten, originalgetreu umgebauten Vergnügungszentrum „Neue
Welt“ einen spektakulären neuen Markt. Allerdings ist auch hier ein
Wermutstropfen im Wein, denn zu Jahresbeginn 1987 übernimmt Bau-
haus diese sechs OBI-Märkte in Berlin. Die 1987 an Bauhaus veräußer-
ten OBI-Standorte in Berlin waren zuvor als Sachwertabfindung an den
ehemaligen OBI-Mitgeschäftsführer Klaus Birker übertragen worden.
Neu sind auch drei Maßnahmen, die heute für jeden Baumarkt fast selbst-
verständlich sind: Seit 1984 kann man bei OBI auch mit Kreditkarte bezah-
len und im Bremer Ausbaumarkt werden Kleineisenwaren erstmalig in loser
1984 schafft OBI dank Wand & Boden auch den
Sprung nach Berlin. Im Bild der OBI in der „Neuen Verkaufsform angeboten. Und drittens werden im Bremer Markt Telefone
Welt“ im Berliner Stadtteil Neukölln. installiert, die Kunden direkt mit Marktverantwortlichen verbinden.
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