Page 35 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe 50 Jahre Obi
P. 35

Veba AG
                                                                        Die Veba AG ist ein preußisch-deutscher Ener-
                                                                        gie-Staatskonzern, der später in eine börsenno-
                                                                        tierte Aktiengesellschaft umgewandelt wird und
                                                                        2000 in der heutigen E.ON SE aufgeht.


















               Wie von Manfred Maus schon früher angekündigt, steigt   tion sofort Wettbewerbsverstöße gegen ihre franchisever-
               in den 1980er-Jahren die Wahrscheinlichkeit, Wettbewer-  traglich gesicherten Einzugsgebiete geltend machen. Im
               ber zu übernehmen. Durch das rasante Wachstum haben   Nachgang zur Transaktion beginnen daher für OBI schwie-
               sich einige Marktteilnehmer übernommen, können den nöti-  rige und lang andauernde Verhandlungen, um die über-
               gen Finanzierungsbedarf auf Dauer nicht  sicherstellen   nommenen Märkte entweder im Rahmen von Joint-Ven-
               oder bemerken, dass sie auf zu vielen Hochzeiten tanzen.   ture-Gesellschaften in die regionale Franchisenehmer-
               1984/1985 schlägt OBI gleich zwei Mal zu, 1988 folgt dann   struktur einzubinden oder diese Standorte auf Druck
               der dritte Doppelstreich. Einerseits stellt OBI die in Berlin   der lokalen Partner an diese sogar weiterzuveräußern.
               unter KKG firmierenden Baumärkte auf das eigene System
               um, andererseits kann man im Mai des Jahres die Über-  Hauptbeteiligte bei der Planung und Eröffnung eines neuen
               nahme von acht Baumärkten und vier Gartencentern von   Standorts sind bei OBI die im Jahr 1987 insgesamt zehn
               Raab Karcher bekannt geben, eine Tochter des Veba-Kon-  Mitarbeiter der Abteilung „Planung & Einrichtung“. Deren
               zerns, zu dem auch noch die Stinnes-Baumärkte gehö-   Arbeit fängt an, sobald die Entscheidung dafür gefallen
               ren. OBI merkt jedoch bald, dass der Wille, die drei reinen   ist, an einem bestimmten Standort einen neuen Markt auf-
               Gartencenter in Köln als „freistehende OBI-Gartenpara-  zumachen. Eine Standortanalyse gibt unter anderem Ant-
               diese“ weiterzuführen, keine echte Zukunft hat, auch   worten auf die Fragen nach der Größe des Einzugsgebie-
               wenn man bei OBI mit diesem Gedanken seit Jahren      tes, nach der Kaufkraft der potenziellen Kunden, nach vor-
               schwanger geht. Die Übernahme der Raab Karcher-Stand-  handenen Mitbewerbern und deren Sortimentsstärken und
               orte erfolgt allerdings ohne Abstimmung mit den jeweili-  -schwächen. Das sind Faktoren, die bei der Erstellung eines
               gen regionalen Franchisenehmern, die nach der Transak-  Flächenkonzeptes anhand eines Lageplans wichtig sind.





                                                                                                                             135
   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40