Page 21 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2016
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TITELTHEMA
DAS AQUARIUM tungswasser gut zurecht. Das gilt für die Nachzuchten, Links: Zu den
Aufgrund der Vielzahl von Arten kann nur festgestellt die den Großteil der angebotenen Salmler ausmachen, kleinsten Salmlern
werden, dass es für jedes Aquarium, angefangen vom in besonderem Maß, für sie braucht das Wasser nicht gehört der Feuer-
Nanoaquarium ab etwa 30 Litern Inhalt bis hin zum besonders aufbereitet zu werden. salmler (Hyphesso-
großen Landschaftsbecken in Schauaquarien mit 20 brycon amandae).
Kubikmetern Inhalt oder mehr, die passenden Salmler DIE NACHZUCHT Rechts: Der Pur-
gibt. Generell kann man empfehlen, dass das Aquari- Viele Salmler können heute schon nachgezüchtet wer- purziersalmler
um – in der normalen Kastenform – mindestens zehn- den. Allerdings brauchen selbst die Nachzuchten, die (Nannostomus
mal so lang ist wie der ausgewachsene Salmler. Für ansonsten kaum Ansprüche stellen, weiches und leicht mortenthaleri)
Piranhas bedeutet dies durchaus ein 3-m-Aquarium, saures Wasser und auch fleischliche Nahrung, um in zeigt kräftig rote
für die kleineren Arten sollten es mindestens 54 Liter Laichkondition zu kommen. Farben.
sein. Will man aber mehr als eine Gruppe pflegen, darf Dabei ist die Vielfalt der Vermehrungstypen relativ
es auch deutlich größer sein. groß. Die meisten Salmler sind Freilaicher. Sie suchen
sich einen Laichplatz, etwa über feinfiedrigen Pflan-
DAS WASSER zen oder Aquarienmoos, und geben darüber Eier und
Wichtiger noch als das Aquarium ist das Wasser. Für Spermien ab. Die befruchteten Eier sinken zu Boden
Wildfänge, die direkt aus Südamerika oder Afrika kom- und werden dort nicht weiter beachtet. Fast immer
men, sollte das Wasser fast immer weich und leicht schlüpfen die Jungen recht schnell aus den Eiern (nach
sauer sein. Einige Arten kommen aber nach einer kur- ein bis zwei Tagen), leben dann als Larven noch einige
zen Eingewöhnungsphase mit unserem normalen Lei- Tage von ihrem Dottersack und müssen sich dann al-
leine durchschlagen. Bei einigen Arten werden auch
klebende Eier abgelegt, die dann im Substrat etwas
besser geschützt sind. Besser ist allerdings das Be-
wachen der Eier bis zum Freischwimmen der Jungen
nach Verbrauch des Dottersacks. Dazu zählt z.B. der
Piranha, bei dem das Männchen diese Aufgabe über-
nimmt. Einen noch besseren Schutz der Eier haben
einige andere Arten entwickelt. Denn bei ihnen wer-
den die Eier im Körper der Weibchen befruchtet. Das
Männchen überträgt beim Balzen die Spermien auf
das Weibchen, das die befruchteten Eier dann ohne
das Männchen ablegen kann. Leider wissen wir bis
heute noch nicht alles über die Salmlernachzucht. Von
relativ vielen Arten, wie etwa den attraktiven Kopfste-
hern, gibt es bis heute noch keine Nachzuchtberichte,
trotz zahlreicher Versuche engagierter Aquarianer.
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AQ2016-02_Inhalt_Buch_NEU.indb 21 16.02.2016 10:33:16