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Wissenswertes zur Haltung
Aggressionsverhalten und Revierbildung linke Seite oben:
Handfeste Revierstrei-
Mit wenigen Ausnahmen zeigen alle Malawiseebuntbarsche eine mehr tigkeiten gibt es nicht
oder weniger stark ausgeprägte innerartliche und oftmals auch außerartliche nur im Aquarium: Zwei
Aggressivität. Es gibt nur wenige aquaristisch bedeutsame Arten, denen man maulzerrende Petrotila-
das Attribut „friedfertig“ mit Fug und Recht zubilligen kann. pia „Yellow Ventral“ bei
Chiwi Rocks (Chisumulu).
Trotzdem hat man bei der Aquarienhaltung sehr häufig den Eindruck, dass
nur Männchen bestimmter Arten aggressiv sind, während andere keine oder linke Seite unten:
nur geringe Dominanzbestrebungen entfalten. Dies ist aber nur die Folge re- Der vordere Bereich
lativer Unterschiede in der Durchsetzungsfähigkeit. Entfernt man die domi- unterhalb des Felsen
nanten Männchen, so übernehmen innerhalb kürzester Zeit die zuvor unterle- ist das Revierzentrum
genen Männchen die freien Reviere, treiben die Weibchen und liefern sich dieses Otopharynx „Ma-
genauso intensive Händel mit den Reviernachbarn, wie es ihre Vorgänger ge- garettae Blotch“ (Main-
tan haben. Ob sich eine bestimmte Art im Aquarium aggressiv verhält, hängt gano, Likoma). Die vier
folglich nicht zuletzt von der Vergesellschaftung ab. links Mbuna-Männchen
links und rechts davon
Dies erklärt auch, dass manche Arten in Berichten als friedfertig beschrie- verteidigen ebenfalls
ben werden, während andere Aquarianer mit derselben Art völlig andere Er- ihre Reviere.
fahrungen gemacht haben. Hinzu kommt, dass es große individuelle Unter-
schiede bezüglich des Aggressionsverhaltens gibt. Frontaldrohen zwischen
Astatotilapia calliptera
(links) und Pseudotro-
pheus „Ndumbi Gold“.
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