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mehr oder weniger brauchbare Hinweise anzueignen oder in Gesprächen mit Aulonocara baenschi
erfahrenen Liebhabern deren Wissen anzuzapfen. Andererseits gibt es aber
nur sehr wenige zusammenfassende Publikationen, und ungewöhnlicherwei-
se sind die zahlreichen aquaristischen Aspekte dieser sehr beliebten Aquari-
enfische kaum einmal prägnant und praxisbezogen behandelt worden.
Im Rahmen von Vorträgen habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht,
dass sich die überwiegende Mehrheit der Zuhörer weniger dafür interessiert,
ob die Variante X auch noch in diesem oder jenem Zipfelchen des Malawisees
vorkommt oder phylogenetisch betrachtet näher mit der Art A oder B verwandt
ist. Vielmehr werden in den sich anschließenden Diskussionen grundsätzliche
Fragen zur Haltung und Zucht angesprochen. Derartige Fragen sind nur auf
den ersten Blick einfach zu beantworten. Häufig berühren sie die prinzipiellen
Probleme der Pflege dieser ebenso schönen wie mitunter auch eigenwilligen
Buntbarsche. Antworten gibt es hier nicht nach Kochbuchrezept; Erläuterun-
gen zum Verständnis von Hintergründen sind notwendig, so dass die Abende
länger und länger werden.
Ihre Popularität verdanken Malawiseebuntbarsche unter anderem ihrer
sprichwörtlichen Farbenpracht, was wohl am treffendsten in der Charakteri-
sierung als „Korallenfische des Süßwassers“ zum Ausdruck kommt. Die ersten
Importe waren sündhaft teuer und wurden wie Juwelen gehütet. Die meisten
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