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Verschlussstopfen mit zwei Bohrungen, einem kurzen und einem von oben:
langen Rohrbogen sowie einem Stück Rohr zum Verlängern des Jungfisch von
langen kommt bei mir zum Einsatz. Die Mineralwasserflaschen Cnesterodon
werden zu 75 Prozent mit Leitungswasser, zwei gestrichenen Tee- decemmaculatus mit
löffeln jodfreiem Salz ohne sonstige Zusatzstoffe (Siedesalz mittel- sichtbar prall gefüll-
grob, im 2-kg-Beutel erhältlich) und je nach Bedarf ein bis zwei tem Bauch.
Teelöffeln Artemia-Eiern gefüllt. Der lange Rohrbogen wird bis kurz
über den Flaschenboden verlängert und daran wird eine Membran- Jungfisch von
pumpe angeschlossen. Am Ausgangsrohrbogen kann dann der Ein- Brachyrhaphis
gang zu der zweiten Flasche angeschlossen werden. Ich habe bei- hessfeldi. Der Bauch
de Flaschen separat an die Luftpumpe angeschlossen, um den ist prall gefüllt.
Luftstrom individuell regeln zu können. Zum Regeln der Luftmen-
ge nutze ich jeweils einen Lufthahn aus Metall. Nach ungefähr 24 Dieses Jungtier von
bis 36 Stunden, bei etwa 24 bis 26 °C Raumtemperatur, schlüpfen Phallichthys fairwea-
die Nauplien und können nach dem Abspülen mit Hilfe eines Arte- theri ist wohl genährt.
miasiebes an die Jungfische verfüttert werden. Dazu wird zu-
nächst die Luftzufuhr abgestellt. Die geschlüpften Artemien sam-
meln sich dann am Flaschenboden und die leeren Eierschalen trei-
ben an der Oberfläche. Am Rohrbogen des Lufteingangs wird ein
Schlauch angeschlossen und in das Artemia-Sieb gehalten. Sobald
man in den Luftausgangsanschluss pustet, strömt das Wasser aus
dem Flaschenbodenbereich mit den Nauplien in das Sieb. Vor dem
Verfüttern werden die Artemien unter laufendem Wasser abge-
spült. Im Süßwasser überleben sie ungefähr fünf bis sechs Stunden
und stellen so bis zur nächsten Fütterung eine gute Reserve dar.
Statt einer Flasche werden von einigen Züchtern auch teure
Bruttrichter aus dem Laborbedarf verwendet, die die Ausbeute geringfü-
gig vergrößern und das Abzapfen der Nauplien ohne die leeren Schalen
erleichtern.
Ebenfalls geeignet sind 1,5 bis 2 Liter PET-Flaschen. Der Boden wird
abgetrennt und die Verschlussseite erhält einen durchbohrten Korken.
Über ein eingesetztes PVC-Röhrchen und ein Schlauchstück wird die Luft-
pumpe angeschlossen. Kopfüber (Korken nach unten, Flaschenboden nach
oben) wird die Flasche in eine Halterung gestellt.
Weitere Lebendfutterkulturen sind Essigälchen und Grindalwürmchen.
Hierzu finden sich in der Fachliteratur ausreichend Anleitungen.
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