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Plagegeister bei Pflege, Zucht und Aufzucht

                               Wegen der intensiven Fütterung bei der Aufzucht – teilweise dreimal
                            oder noch häufiger am Tag – mit zum Teil Lebendfutter, kommt es sehr
                            häufig zur explosionsartigen Ausbreitung von Plagegeistern wie Infusorien
                            und Planarien. Diese können dem Gelege beziehungsweise den Larven
                            durchaus gefährlich werden. Das Auftreten dieser Plagegeister lässt sich
                            kaum vermeiden, deshalb ist es wichtig zu wissen, was man zur Bekämp-
                            fung unternehmen kann.

Diese Fische schwimmen      Infusorien
schon in einer regelrech-      Infusorien sind kleine, meist einzellige Organismen, die sich im Aufguss
ten Infusorien-Suppe.
                            von pflanzlichem Material entwickeln. Sie treten meist bei intensiver Füt-
Handelsübliche UV-C-Leuch-  terung auf und vermehren sich explosionsartig, so dass das Wasser immer
te mit 8 Watt Leistung.
                                      trüber wird und man später kaum noch durchschauen kann, so
                                      milchig ist es. Da sie stark sauerstoffzehrend sind, wird es auch
                                      für den Fischnachwuchs schnell gefährlich. Unter dem Mikroskop
                                      sieht man sie in diversen Formen wie Keulen, Sicheln, Stäbchen,
                                      Ketten und Kugeln. Leuchtet man mit einer Taschenlampe ins
                                      Aquarium, kann man die Infusorienschwärme sehr gut dem Licht
                                      entgegen ziehen sehen.

                                          Am einfachsten, schnellsten und sichersten lassen sich Infusori-
                                      en mit UV-Bestrahlung beseitigen, hierzu benötigt man eine im
                                      Zoofachhandel erhältliche UV-Leuchte, die es in verschiedenen
                                      Wattstärken gibt. Mit Hilfe des Wasserauslasses eines Topffilters,
                                    der über einen Bypass reduziert wird, oder dem gedrosselten Was-
                                    serstrom einer separaten Strömungspumpe, welcher durch das UV-
                                      Leuchtengehäuse (an der UV-Lampe vorbei) geleitet wird, werden
                                      die Infusorien innerhalb von zwei bis drei Tagen vollständig abge-

                                                 tötet. Eine solche Leuchte eignet sich auch hervorragend,
                                                        um andere Wassertrübungen, zum Beispiel durch
                                                         Algenblüte, zu beseitigen. Die Dosierung eines
                                                         handelsüblichen Mittels gegen Schnecken lässt sich
                                                       ebenfalls zur Bekämpfung von Infusorien einsetzen.

                                                Der Einsatz eines Diatomeenfilters hilft gleichfalls, hat
                                     aber den Nachteile dass er häufig gesäubert werden muss und mit
                                   Diatomeenerde aufgeschlämmt wird.

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