Page 79 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe Gardena
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„Platzieren hat uns geprägt“, so der Kom-
mentar zum Bild (Obi, Wolfsburg, 1996)
von Karl Oltmanns
nur träumen konnten“, schließt Eberhard Kastner sei- In den Worten von Reinhard Höfling schwingt etwas
nen Beitrag ab. Bedauern für die Handelsgenossenschaften der ehema-
Die Expansion westlicher Baumarktbetreiber in die ligen DDR mit: „Mir taten die DDR-Händler fast leid, die
Länder des ehemaligen Ostens läuft schnell und um- so voller Enthusiasmus unsere Produkte verkaufen woll-
fassend an. Bereits 1990 eröffnen in der Noch-DDR 54 ten. Die luden ihre Trabis mit unseren Waren voll, hatten
Baumärkte. Den Anfang im Osten macht Götzen im März aber natürlich keine Chancen gegen Obi, Bauhaus und
1990. Im Folgejahr 1991 finden bereits 55,4 Prozent al- Co.“ Der neue Markt scheint lohnend zu sein. Immerhin
ler Neueröffnungen deutscher Baumarktbetreiber in den ist 1995 die Anzahl der Haushalte, die einen Garten be-
jetzt fünf neuen Bundesländern statt: Gleich 122 der ins- sitzen, in Ostdeutschland mit 57,5 Prozent um fast zwölf
gesamt 221 neuen Standorte gehen in Ostdeutschland Prozentpunkte höher als in Westdeutschland (45,7 Pro-
an den Start, 99 sind es in Westdeutschland. Bis En- zent). Das Marktvolumen beträgt insgesamt rund zehn
de 1992 sind bereits zehn deutsche Baumarktketten mit Milliarden Mark (inklusive Lebendes Grün). Das Ulmer
insgesamt 166 Standorten in Ostdeutschland vertreten. Unternehmen rechnet für sich den relevanten Umsatz-
Wie gesagt, alles binnen zweier Jahre. Darunter sind aber anteil raus (Gartengeräte, Bewässerung, Rasenpflege)
auch Betreiber, die sich an der Ausdehnung verheben und kommt auf ein potenzielles Umsatzvolumen von 1,5
und die bereits wenige Jahre später Insolvenz anmelden Milliarden Mark in den Alten und 300 Millionen Mark in
müssen. den Neuen Bundesländern.
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