Page 78 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe Gardena
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Intershop
Intershop war eine Ein-
zelhandelskette in der
DDR, deren Waren nur
mit konvertierbaren
Währungen, später auch
mit Forumschecks, je-
doch nicht mit Mark
der DDR bezahlt werden
konnten.
Erich Honecker spritzt mit Gardena:
1993 in Santiago de Chile.
entschieden habe, sofort mit dem Verkauf von Produk- senschaften’, die etwa den bei uns bekannten Raiffei-
ten zu beginnen, so sei das doch nicht so ganz einfach, sen-Organisationen entsprechen. Am schnellsten zu Ad-
da viele DDR-Gesetze ausländische Aktivitäten noch be- ressen kommen wir, wenn in einem Ort die Leute be-
hindern würden. Das betrift zum Beispiel den Außen- fragt werden, wo sie ihre Gartengeräte kaufen. Über den
dienst, weil DDR-Bürger nicht als Angestellte für west- Händler bekommen wir dann die Adresse der Genos-
deutsche Unternehmen arbeiten dürfen. Dennoch ge- senschaft usw.“
lingt es, bereits 1990 mit Herrn Schober einen ehema- „Wir müssen mithelfen bei der Warenpräsentation …
ligen LKW-Fahrer als ersten Außendienstmitarbeiter für Wir müssen den Außendienst intensiv schulen. Vieles,
Ostdeutschland einzustellen. was bei uns normal ist, gibt es dort einfach noch nicht.
Seit April 1990 betreibt Gardena eine „aktive Markt- Wenn ich diese Situation betrachte, dann erinnert mich
bearbeitung“ und besucht auch Kunden in der DDR. das in vielem an die Gründerzeit von Gardena, allerdings
Doch welche? „’Suchen’“, so Kastner, “ist dabei in des mit dem Unterschied, dass wir heute für die DDR ei-
Wortes wahrster Bedeutung zu sehen. Wir hatten nur ne Gardena-Produktpalette zur Verfügung haben, von
relativ wenig Adressen von ‚Bäuerlichen Handelsgenos- der wir, Herr Kress und ich, als damalige ‚Newcomer’
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