Page 101 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe Gardena
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Die Ruhe vor dem Sturm: Die Feier zum
40. Geburtstag des Unternehmens im August
2001 verläuft noch harmonisch.
Kress steht im Falle einer eigentumsrechtlichen Neuausrichtung
Gardenas ein ganzer Strauß an Möglichkeiten zur Verfügung. Er
kann die Familie mit einbeziehen, kann wie Bauhaus den Weg über
eine Stiftung gehen, er kann ein Management Buyout (MBO) ma-
chen, kann das Unternehmen an einen Wettbewerber veräußern
oder er kann sich für einen Kapitalinvestor entscheiden. Dennoch
denkt so gut wie keiner bei Gardena ernsthaft daran, dass so bald
und so schnell in dieser Angelegenheit eine Entscheidung fallen
wird, auch wenn Werner Kress bereits auf seiner letzten Bilanz-
pressekonferenz als Vorstandschef Anfang 1999 darauf hinweist,
dass Überlegungen, Stammaktien an die Börse zu bringen, nicht
vom Tisch seien.
Noch auf der Jubiläumsveranstaltung von Gardena zum
40-jährigen Bestehen des Unternehmens Mitte August 2001 geht
Werner Kress mit keinem Wort auf eine unmittelbar bevorstehen-
de Entscheidung zum Verkauf von Gardena ein. Im Gegenteil: Es
wird wiederholt die enge Verbundenheit der Gründerfamilien mit
dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern betont. Kurz nach
der Gafa in Köln Anfang September 2001 platzt dann die Bom-
be: Gardena wird verkauft. Hans-Rudolf Müller hat kurz zuvor von
den Verkaufsabsichten erstmals durch Jahrreiss erfahren. Für ihn
ist der Verkauf ein „Alleingang seitens Kress und ein Akt der Ver-
zweiflung.“
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