Page 23 - terraristik Ausgabe 1/2014
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Topfpflanzen sind häufig gedüngt – neu erworbene Töpfe
                bitte vorher gut wässern! Da viele Pflanzen nasse Wurzeln
                nicht vertragen, lässt man sie besser erst einmal auf der
                Fensterbank ein paar Wochen stehen und gießt regelmäßig.
                So wird die Chemie nach einer Weile herausgespült.
                  Eine Naturkork-Rückwand bietet gute  Klettermöglichkei-
                ten. Mit Heißkleber lassen sich daran Terrassen, Halterun-
                gen für Pflanzen und Kletteräste anbringen. Auch Kokos- oder
                Xaxim-Platten können genutzt werden, die sich sogar begrü-
                nen lassen. Geschickte Bastler können aus Styropor, Farbe,
                Kleber  und  Epoxidharz Rückwände nach eigenem Ge-
                schmack bauen.
                  Holzäste verleihen jedem Terrarium einen Flair von Dschun-
                gel, aber Holz vermodert und kann bei der feuchten Wärme
                schnell schimmeln. Äste aus Kork können bedenkenlos ge-
                nutzt werden, sie faulen nicht und sind stabil. Auch Korkröh-
                ren sind optimale Dekomaterialien. Halbe Korkröhren bilden
                auf dem Boden liegende Baumstämme nach, darunter suchen
                die Tiere gerne Schutz.
                                                                         Sepia-Schale bietet den Krustentieren
                Artgerecht und naturnah                                  (im Bild Coenobita purpureus) lebenswichtige Mineralien.


                  Der Fantasie sind in der Gestaltung keine  Grenzen  ge-
                setzt: Wenn Geldbeutel und Möglichkeiten es zulassen, kann   gestellt  werden.  Hauptsache, so artgerecht und naturnah
                ein ganzer Mangroven-Flussbereich samt Wasserlauf nach-  wie möglich.
                                                                          Bei mir fing es mit nur vier Landeinsiedlerkrebsen an.
                                                                        Daraus wurden schnell mehr. Mit der Anzahl der Tiere wuch-
                                                                        sen auch die Terrarien. Momentan leben 20 adulte Krebse in
                                                                        zwei Vollglasterrarien. Die beiden Becken wurden extra vom
                                                                        Glaser nach meinen Wünschen hergestellt. Die Füllhöhe be-
                                                                        trägt 15 Zentimeter. In jeweils einer Seite der Terrarien wur-
                                                                        de ein Quadrat ausgeschnitten, durch das die beiden Terrarien
                                                                        mit einem Tunnel verbunden wurden.
                                                                          Im größeren Becken (120 x 60 x 60 cm) ist ein Meerwas-
                                                                        serbereich mit einem nachgebildeten Strand und einem
                                                                        strandnahen Bereich, in dem der Übergang zum zweiten Be-
                                                                        cken beginnt. Der Meerwasserteil wird wie ein Nano-Aquari-
                                                                        um gepflegt, auch der Aufbau ist ähnlich. Eine Mini-Strö-
                                                                        mungspumpe  umwälzt das Salzwasser und ein kleiner
                                                                        25-Watt-Regelheizer von Aquael sorgt für konstante 26 °C
                                                                        warme  Wassertemperatur.  Das  Lebendgestein  bildet  den
                                                                        natürlichen Filter, als Bodengrund fungiert Korallensand.
                                                                          Darin leben – neben Schnecken, Borstenwürmern und
                                                                        Seesternchen  –  vier  marine  Einsiedlerkrebse,  die  im  Ge-
                                                                        gensatz zu ihren Verwandten an Land nur im Wasser über-
                                                                        leben. Der Ausstieg aus dem Wasser wurde mit Plexiglas-
                                                                        scheiben umgesetzt, die schräg mit Silikon und Stützen
                                                                        befestigt wurden. Auf der oberen Plexiglasplatte wurden
                    Der Strand und der strandnahe Bereich sind hier zu erkennen.
                                                                        Muschelhälften, Steine, Grit und Korallensand mit Silikon




                                                                                                       n terraristik 1|2014   23


       TER2014-01_Inhalt.indb   23                                                                                   13.01.2014   09:55:18
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