Page 27 - terraristik Ausgabe 1/2014
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Die überwiegende Zahl der 16 Spezies kommt
dagegen im indopazifischen Raum vor, sowohl an
den Küsten der Länder von Ostafrika bis Japan
und Australien, aber auch auf den pazifischen
Südseeinseln (C. brevimanus, C. carnescens, C.
cavipes, C. longitarsis, C. olivieri, C. perlatus, C.
pseudorugosus, C. purpureus, C. rugosus, C. spi-
nosus, C. variabilis und C. violascens; die Spezies
C. compta und C. laeviuscula sind als sogenannte Fotos: Roland Zobel
„nomen nudum“ [= lat. nackter Name] seit 1847
nicht anerkannte Arten unbekannter Herkunft).
Den Gattungsnamen Coenobita hat Pierre André
Latreille 1829 übrigens von dem griechischen Ernährung für die Krustentiere ist. Wie auch an- Oben:
Mangrovenwald auf
´
Wort χοινοβιον hergeleitet, das Mönch (der al- dere Arten können C. compressus ein zirpendes Key West, Florida,
lein Lebende) bedeutet (erst im 4. Jahrhundert Geräusch machen. der Habitat für die
Krabbler ist.
wurden Einsiedler im Morgenland in Klöster zu- Der Indo-Landeinsiedler (C. brevimanus) aus
sammengeführt). Doch zurück zum Lebensraum dem Indopazifischen Ozean, der von Sansibar bis Unten:
Ein Wald hinter
der etwas linkischen Krabbler und Kletterer. C. Tahiti verbreitet ist, soll sich seltener in Strandnä-
direkt den Mangro-
compressus aus Chile und Ecuador etwa treiben he, sondern eher auf Grasflächen und im Regen- ven, in dem Coenobi-
ta clypeatus auch
sich gerne in der Flutzone und rund um Gezeiten- wald aufhalten. Er wird größer als alle anderen noch leben, auf Key
pfützen direkt an der Küstenlinie herum, sie be- Arten der Gattung. Auch von ihm ist das Zirpen West.
nötigen natürlich Meerwasser für ihren Minerali- bekannt.
enhaushalt und die Kiemen. Dort sammeln sie Der Lila-Scheren- oder auch Karibische Land-
Seetang, Aas und anderes angeschwemmtes, or- einsiedlerkrebs (auch Soldier crab und Tree crab,
ganisches Material. C. clypeatus) hingegen aus Karibik, Florida, Vene-
Über den Ecuadorianischen Landeinsiedler zuela und den Jungferninseln lebt bis zu 15 Kilo-
existiert sogar eine Studie, wonach er die Gerü- meter weit landeinwärts bis in Höhen von 1.000
che von Futter bevorzugt, das er nicht erst kürz- Metern, vor allem in Wäldern, aber auch auf den
lich gefressen hat – auch hier zeigt sich also wie- Sandhügeln nahe dem Strand und benötigt hohe
der, dass Abwechslung das A und O in einer guten Luftfeuchtigkeit. Er gräbt und versteckt sich unter
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