Page 15 - terraristik Ausgabe 1/2014
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olascens hingegen bevorzugen eher Schnecken-
häuser mit länglicher Öffnung, wie etwa von der
Trapez-Bandschnecke. Das hängt vor allem mit den
unterschiedlich geformten Hinterleibern zusam- Foto: Oliver Mengedoht
men. Individuell können sich die Geschmäcker
der Crustaceen allerdings unterscheiden. Daher
ist es wichtig, dass für jeden Krebs genügend un-
terschiedliche Schneckenhäuser frei sind, die der
aktuellen Größe in etwa entsprechen oder etwas
größer sind.
Seit einiger Zeit hat sich eine Unsitte verbreitet:
Landeinsiedlerkrebse in bunt bemalten Häusern.
Das mag für Kinder reizvoll sein, für den kleinen
Krabbler nicht. Die Krebse wählen diese bunten
Häuser nicht freiwillig, da sie oft überhaupt nicht
der benötigten Passform entsprechen. Teils sind
es Gehäuse von Landschnecken, die selbst unbe-
malt kaum brauchbar sind. Zudem ist nicht si- Das abgelegte Exoskelett frisst er auf, da es Coenobita perlatus,
cher, ob die Farbe gesundheitlich bedenklich ist. wichtige Mineralien enthält. Sobald der neue wunderschön, aber
in der Haltung bisher
Für das Tier ist das alles andere als schön. Natür- Schutz ausgehärtet ist, kommt der Krebs wieder sehr heikel und daher
liche Schneckenhäuser, die zur Art passen, sind an die Oberfläche. Eine Häutungsphase kann je eher nicht zu empfeh-
len.
ein Muss. nach Größe des Tiers zwischen zwei Wochen und
Landeinsiedlerkrebse wachsen ihr ganzes Le- zwei bis drei Monate dauern. In dieser heiklen Zeit
ben lang. Ihr Panzer wächst allerdings nicht mit. sollten die Tiere keinesfalls gestört werden.
Sie müssen ihn ablegen, um wachsen zu können.
Dies geschieht durch die Häutung. In dieser Pha- Gruppenhaltung
se vergräbt sich der Krebs mitsamt seinem Haus,
um sich vor potenziellen Fressfeinden zu schüt- Anders als oft zu lesen können Landeinsiedler-
zen. Unterirdisch befreit er sich von seinem alten krebse sehr alt werden. Es gibt Berichte von Tie-
Panzer und bildet einen neuen. ren, die in Gefangenschaft über 30 Jahre alt wur-
Ein kleiner Einsied-
ler der Art Coenobita
violascens.
Foto: Oliver Mengedoht
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