Page 49 - terraristik Ausgabe 2/2013
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Wanderheuschrecken, Grillen und Schaben eig-
           nen sich sehr gut. Kleine Stadien füttert man mit
           kleinen Grillen, Fliegenmaden und Mehlkäferlar-
           ven. Für größere Arten und erwachsene Tiere (Go-
           liath-Vogelspinnen Theraphosa spp., Brasiliani-
           sche Riesenvogelspinne Lasiodora parahybana,
           Afrikanische Riesenvogelspinne Pelinobius muti-
           cus) verwende ich auch immer wieder tiefgefrore-
           ne Eintagsküken.
              Futtertiere werden mit einer Pinzette (z.B. 30cm
           lang) in das Terrarium gegeben. Nicht gefressene
           Futtertiere, Reste und Ähnliches müssen zeitnah
           aus dem Terrarium entfernt werden. Der eigentli-
           che Fressvorgang dauert bei Vogelspinnen etwas
           länger, da sie ihre Beute außerhalb des Körpers
           verdauen müssen und praktisch als flüssigen
           Nahrungsbrei aufnehmen.

           Probleme, Erkrankungen


              Die schwierigste Phase für Vogelspinnen ist die
           Häutung. Es kommt immer wieder vor, dass Neu-
           linge in der Pflege von Vogelspinnen Hilfe suchen,
           weil sich ihre Spinne auf den Rücken gelegt hat.
           Dieses Verhalten bei der Häutung ist aber ganz
           normal, genau wie das Einstellen der Nahrungs-
           aufnahme einige Zeit vor der Häutung. Einige Ta-
           ge vor bis einige Tage nach der Häutung darf die
           Spinne nicht gestört werden und die Luftfeuchtig-
           keit im Terrarium sollte sich im optimalen Bereich
           befinden.
              Wildfänge können Parasiten in oder an sich
           tragen und aus verschiedenen Gründen verster-
           ben. Daher sind Nachzuchten vorzuziehen. Gera-
           de zu Anfang macht es Sinn, ein oder mehrere
           Jungtiere zu erwerben, sie aufzuziehen und dabei
           automatisch das meiste Wissenswerte über Vo-
           gelspinnen selbst und direkt zu erfahren. So kön-
           nen etwa die Häutungen aufbewahrt werden und
           man kann eine eigene Entwicklungsreihe anferti-



              Oben: Eine Chromatopelma cyaneopubescens
              aus Venezuela beim Erbeuten einer Argentinischen
              Schabe, Blaptica dubia.
              Mitte: Ein biotopgetreu bepflanztes Terrarium für
              große Weibchen der Vogelspinnengattung Therapho-
              sa. Das in dem Versteck zu sehende Weibchen ver-
              lässt seinen Bau sehr selten.
              Unten: Häutung einer Vogelspinne: Die auf dem
              Rücken liegende Spinne hat bereits den Vorderköper
              aus der alten Hülle befreit und begonnen, ihre Beine
              aus dem alten Außenskelett zu ziehen. Die Taster
              sind hier schon völlig frei.



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