Page 44 - terraristik Ausgabe 2/2013
P. 44
TERRARISTIK
2
3
1
1 Einige Arten von Vogelspinnen sind sehr „umgäng-
lich“ und können gefahrlos auf die Hand genommen
werden. Hier ein Weibchen der Art Grammostola porteri
aus Chile.
2 Die weltweit bekannteste Vogelspinne: Rotknie-
Vogelspinne Brachypelma smithi aus Mexiko.
3 Gerade die Zwergvogelspinnen wie diese Hapalopus
sp. aus Kolumbien sind häufig wunderschön gefärbt.
Momentan sind „altweltliche“ Vogelspinnenar- fach zu fangende und eigentlich harmlose Tiere
ten (also solche aus Asien, Afrika und Europa) im handelt, wuchs die Zahl der Interessenten enorm.
Trend, und viele Vogelspinnenhobbyisten stellen Gleichzeitig wurden diese Tiere natürlich auch
ihren Bestand auf diese Tiere um. Allen diesen für das Filmgeschäft entdeckt und es wurden
Tieren fehlen jedoch die Brennhaare und somit ganze Biotope regelrecht leergeräumt, um „Sta-
eine – für den Menschen zwar unangenehme, tisten“ für meist zweit- bis drittklassige Horrorfil-
aber ohne ernste Folgen behaftete – Verteidi- me zu bekommen. So kam es, dass die Gattung
gungsmöglichkeit. Deshalb ist die Mehrheit die- Brachypelma seit Jahren im Washingtoner Arten-
ser Vogelspinnenarten auch schneller bereit zuzu- schutzabkommen erfasst ist. Wenn man Tiere
beißen, wenn sie in ihrem „Biotop“ gestört wer- dieser Gattung pflegen will, benötigt man einen
den. Aus diesem Grund werden asiatische und Herkunftsnachweis.
afrikanische Vogelspinnen Anfängern in diesem
Bereich nicht empfohlen. Körperbau und Biologie
Aktuell sind ca. 940 Arten von Vogelspinnen
beschrieben. Die bekannteste dürfte nach wie vor Vogelspinnen bilden eine eigene Familie und
die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne, Brachy- haben acht Beine, wie alle Spinnentiere. Genauso
pelma smithi, sein. Als immer verbreiteter wurde, besitzen sie als Mundwerkzeuge sogenannte Kie-
dass es sich um recht einfach zu pflegende, ein- ferklauen oder Cheliceren. Die Augen sind als acht
44 terraristik 2|2013