Page 46 - terraristik Ausgabe 2/2013
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TERRARISTIK
Jungtiere der Baum- de überlegten Ansatz. Wenn einige Voraussetzun- ter und unaufgeregter. Mit 15 oder noch mehr Le-
bewohnenden Vogel- gen gegeben sind, ist das Auf-die-Hand-Geben ei- bensjahren lassen sich auch Tiere von Arten auf
spinne, Avicularia
versicolor (von Gua- ner Vogelspinne mit Sicherheit die beste Möglich- die Hand nehmen, die als „aggressiv“ verschrien
deloupe und Marti- keit, etwas aktiv und nachhaltig für das Image der sind.
nique), sind noch
anders gefärbt und Spinnentiere allgemein zu tun und dadurch Dennoch sollte man nicht um jeden Preis alle
gezeichnet als die gleichzeitig der vielzitierten „Naturentfremdung“ Vogelspinnen auf die Hand nehmen, sondern
Erwachsenen.
entgegenzuwirken. eben nur, wenn ein vernünftiger Anlass vorliegt.
Es versteht sich von selbst, dass man wirklich Jedes Handling birgt schließlich auch die Gefahr
nur solche Tiere hantiert, die absolut zuverlässig der Verletzung der Vogelspinne, wenn sie etwa
in ihrem Verhalten sind und auch auf die Befind- auf den Boden fällt.
lichkeiten dieser Tiere Rücksicht nimmt. Zeigt das
Tier Fluchtverhalten oder verhält sich anders als Arten für Anfänger
gewohnt, verzichtet man einfach auf die Entnah-
me aus dem Terrarium. Nach meiner Erfahrung Leider ist Grammostola porteri nicht zu 100
ist die Art Grammostola porteri noch wesentlich Prozent für Anfänger in der Vogelspinnenhaltung
besser geeignet (als die von vielen favorisierten geeignet, da die Tiere aus Chile kommen und dort
Brachypelma-Arten), um als Botschafter und po- im Jahresverlauf auch recht schwankende klima-
sitives Beispiel für Spinnen zu fungieren. tische Bedingungen auftreten. Eher geeignet sind
Generell werden alle Vogelspinnenweibchen, die Arten aus Mittelamerika bis zum nördlichen
vor allem die Arten aus der Neuen Welt, sprich Südamerika, da in vielen Biotopen gleichbleiben-
Amerika, mit zunehmendem Alter immer toleran- de Bedingungen herrschen.
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