Page 15 - diy Fachmagazin Ausgabe 03/2023
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Gegen das Klischee der überforderten Frau


                         Was denken Hagebau-Gesellschafterinnen über Frau Kobsa? Wir haben zwei gefragt:


                        1       Wie gut spricht „Frau Kobsa“          2        Und wie gut Frauen

                                jüngere Zielgruppen an?
                                                                               als Kundinnen?


                       3         Schöpfen Baumärkte das               4        Wenn nein: Was muss sich ändern
                                                                               in der Sortimentszusammenset-
                                 Potenzial aus, das die Ziel-
                                                                               zung? Was in der Ansprache?
                                 gruppe Frau bietet?









                                   1   Frau Kobsa steht für stellver-      Es ist heutzutage selbstver-
                                       tretend für eine junge mo-          ständlich, dass die Genera-
                                       derne Zielgruppe, die Lust auf      tion nach den Babyboomern
                                       Heimwerken hat – im Rah-            es als normal empfindet, dass
                                       men der neuen Markenstrate-         Frauen zuhause selbst Hand
          Sophie Gillet, Geschäftsführe-  gie ein wichtiger Schritt, um    anlegen.                  Margit Gasser, Geschäftsfüh-
          rin Gillet Baumarkt, Landau  uns zukunftsorientiert und                                    rerin Lieb-Gruppe, Weiz
                                       authentisch zu präsentieren.        In unseren österreichi-   (Österreich)
                                                                           schen Hagebaumärkten
                2    Immer mehr junge Frauen möchten selbst hand-          beschäftigen wir sehr viele weibliche Mitarbeite-
                     werklich kreativ werden. Oft fällt es hierbei schwer,   rinnen, die auch bei unseren männlichen Kunden
                     sich mit den klassischen männlichen Role Models       durch Fachberatung punkten. Deswegen ist der
                     zu identifizieren. Mit Frau Kobsa kreiert die Hage-   Zeitgeist in unserer Werbestrategie nicht nur für die
                     bau erstmalig eine weibliche Leitfigur, in die sich   Frau, sondern für alle Zielgruppen gut getroffen.
                     Kundinnen emotional hineinversetzen können. Dies
                     ist vor allem damit begründet, dass sie sich nicht    Wir führen an unseren Standorten schon seit Jah-
                     des Klischees der überforderten Frau im Baumarkt      ren vertiefte Sortimente auch im Haushalts-, Braun-
                     bedient, sondern stark und unabhängig auftritt.       und Weißwaren- sowie teilweise Spielwarenbereich,
                                                                           wodurch wir einen starken zusätzlichen weiblichen
                3    Ich bin davon überzeugt, dass Frauen bereits jetzt    Kundenstamm aufbauen konnten. Diesen gilt es
                     auf viele Kaufentscheidungen maßgeblich Ein-          nun beim Trend, wieder mehr im eigenen Lebens-
                     fluss nehmen, denn es sind die Damen, die aus         raum nicht nur kreativ, sondern auch bei grundle-
                     einem Haus ein Zuhause zaubern. Dementspre-           genden DIY-Projekten tätig zu werden, abzuholen.
                     chend gilt es Frauen nicht nur indirekt anzuspre-     Dahingehend soll die Werbeausrichtung durch
                     chen, sondern sie persönlich zu adressieren.          ein weibliches Testimonial gut unterstützen.


                4    Die weibliche Kundin ist nicht alleinig Zielkauf-ge-  Unsere Lieferanten sind aufgefordert, sich vor al-
                     trieben, sondern möchte inspiriert und beraten wer-
                                                                           lem im handgeführten Werkzeug- und Gerätebe-
                     den. Für sie fließen neben den harten Produktfak-     reich im Hinblick auf Gewichtsbelastung und Ergo-
                     ten, die für männliche Konsumenten vorrangig sind,    nomie Gedanken zu machen, wie man die weibli-
                     auch softe Faktoren wie die Gestaltung am POS,        che Zielgruppe besser ansprechen könnte. Gene-
                     die Sauberkeit der Geschäftsräume, aber auch die      rell gibt es sortimentsübergreifend noch Potenzial,
                     Beratungskompetenz mit in die Kaufentscheidung        welches sich nicht nur durch andere Farbgestal-
                     ein. Daraus resultieren auch Herausforderungen        tung vieler Produkte für Frauen abbilden lässt.
                     für uns Gesellschafter: es gilt ein inhaltlich kompe-
                     tentes Sortiment so zu präsentieren, dass die Kun-
                     din emotional abgeholt wird und sich begeistert.
                                                                                                                     15




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