Page 45 - diy Fachmagazin Ausgabe 07/2021
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Garten
AMI Handel
Gegen den Corona-Blues
Der Zierpflanzenmarkt ist 2020 um 5,2 Prozent gewachsen, trotz nachtsterne vom zweiten Platz.
Corona – oder wegen. So jedenfalls interpretiert der ZVG die Mit 11 Prozent Anteil am Gesamt-
markt waren die Sterne auch die-
AMI-Zahlen: „Ausgleichsmöglichkeiten in der Pandemie.“ ses Jahr stark, wenn auch der
zweite Lockdown in der Vorweih-
Das Marktvolumen für Zierpflan- seller verloren hingegen. Das gilt Der Zimmerpflanzenmarkt nachtszeit vielerorts für nicht ver-
zen ist im vergangenen Jahr auf auch für die Sommerheide, die zeigte 2020 ein Wachstum von äußerte Ware sorgte.
gut 9,44 Mrd. Euro (zu Einzel- aber noch immer die Top 10 mit 3,5 Prozent zum Vorjahr auf. Der Bei den importlastigen
handelspreisen) gestiegen. Der 12 Prozent Anteil an den Ausga- Marktanteil lag somit bei rund Schnittblumen stieg das Markt-
Markt wuchs somit um 5,2 Pro- ben anführt. Die Geranie fiel auf 1,57 Mrd. Euro. Bei den blühen- volumen um 4,2 Prozent auf
zent gegenüber 2019. Das geht etwas über 8 Prozent zurück. den Zimmerpflanzen lag das rund 3,2 Mrd. Euro. Somit gab
aus den aktuellen Schätzungen Stiefmütterchen und Frühlings- Wachstum bei 0,6 Prozent mit jeder Einwohner in Deutschland
der Agrarmarkt Informations- primeln verloren deutlich, die rund 1,04 Mrd. Euro. Die grünen im Schnitt fast 38,70 Euro für
Gesellschaft (AMI) hervor, die Gänseblümchen verschwanden Zimmerpflanzen wuchsen deut- Schnittblumen aus. Mit einem
im Auftrag des Zentralverban- ganz aus der Top 10. Die Som- lich stärker um 9,6 Prozent auf Anteil von 38 Prozent der (Ver-
des Gartenbau (ZVG) mit seinen merpflanzen wie Petunien konn- knapp 0,53 Mrd. Euro. braucher-)Ausgaben verlor die
Bundesfachverbänden Bundes- ten Plätze gut machen. Manche Die Orchideen blieben mit Rose zwar deutlich zum Vorjahr,
verband Zierpflanzen (BVZ) und blieben stabil im Markt, wie etwa 34 Prozent Marktanteil die wich- ist aber noch mit weitem Ab-
Bundesverband Einzelhandels- die Chrysanthemen. Beetbego- tigste Kultur. Die Topfrosen ver- stand die meistgekaufte Schnitt-
gärtner (BVE) erstellt wurden. nien, aber auch Lavendel steiger- drängten mit einem Wachstum blume.
Durchschnittlich gab jeder ten die Ausgabenanteile etwas. um zwei Prozentpunkte die Weih- n
Verbraucher in Deutschland
2020 etwa 114 Euro für Blumen
und Zierpflanzen aus. Das sind
rund 5 Euro mehr als im Vor-
jahr. „Die Zahlen bestätigen die
Erfahrungen unserer Betriebe:
Angesichts der Corona-Pande-
mie und der damit verbundenen
Einschränkungen brauchen die
Menschen Ausgleichsmöglich-
keiten“, betonte ZVG-Präsident
Jürgen Mertz. Und die haben
viele offenbar in mehr Grün fürs
Zuhause gefunden.
Beet- und Balkonpflanzen
waren im Jahr 2020 sehr beliebt.
Der Markt wuchs um 4,3 Prozent
auf mehr als 1,9 Mrd. Euro. Pro
Kopf gaben die Deutschen mehr
als 23 Euro dafür aus. Dabei
wurden die Pflanzen oftmals
nach Verfügbarkeit gekauft und
die Ausgaben für viele kleinere Beet- und Balkonpflanzen waren im Jahr 2020 sehr beliebt. Pro Kopf gaben die Deutschen
Kulturen stiegen, viele der Best- mehr als 23 Euro dafür aus.
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