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VON SAND ZU „SOIL“
Aber einmal ganz von vorne. Früher gab es Sand oder Kies fürs
Aquarium. Inzwischen nennt man solche Substrate passiven Bo-
dengrund, weil sie die Wasserwerte nicht verändern. Aktiven Bo-
dengrund nennt man auch „Soil“ (engl. für Erde, Boden, Substrat),
und er wird gerne bei Weichwasserbewohnern wie den Bienengar-
nelen, Taiwan- und Hummelgarnelen eingesetzt. Für Neocaridina
oder Sulawesi-Garnelen ist aktiver „Soil“ überhaupt nicht geeignet.
Das aktive Substrat heißt so, weil es den Wasserwert beein-
flusst: Kurz gesagt drückt es die Karbonathärte nach unten und
bringt den pH-Wert in einen leicht sauren Bereich. Der Einsatz
mit Leitungswasser macht wenig Sinn, es empfiehlt sich Osmose-
wasser oder mit Aufhärtsalz („Bienensalz“) angemischtes. Nicht
zuletzt gibt es aktive „Soils“ für Pflanzen. Diese sind vorgedüngt
und für Garnelenbecken weniger geeignet.
Züchter und Händ-
ler Mirco Geyer
vertraut seit Jahren
Farbenprächtig leuchten die auf die „Soils“.
Caridina-Garnelen auf dem
dunklen „Soil“-Untergrund.
HALTUNG AUF KIES
„Soil“ ist chemisch aktiv und macht das
Wasser weicher. Davon profitieren vor
allem Bienengarnelen, die das aus ihren
Heimatbiotopen gewohnt sind. „Soil“
ist aber nicht zwingend für „Bees“. Man
kann sie auch problemlos auf Kies hal-
ten und die optimalen Wasserwerte
mit Osmosewasser und Aufhärtsalzen
einstellen.
Es sollte aber kein kunststoffumman-
telter Kies verwendet werden, da die-
ser schädliche Weichmacher enthalten
kann. Und er hat keine offenen Poren
Ganz auf die Caridina-Garnele
zugeschnitten sind die aktiven
Bodengründe.
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