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optisch  auffälligen orangeroten Punkten  am Mantelsaum. Die
                Fühler, an deren Basis die Augen sitzen, sind kurz und gedrungen.


                HABITAT
                Die  Marmorschnecke,  wie  sie  auch  genannt  wird,  findet  man
                in der Natur in Indien und Sri Lanka. Dort lebt sie in langsam
                und schnell fließenden, beschatteten Bergbächen, in weichem
                Wasser, mit einem eher niedrigen pH-Wert, aber sauerstoffreich.   1
                Sie weidet Steine auch oberhalb der Wasseroberfläche ab, gräbt
                mit dem Fuß im sandigen Bereich unter den Steinen, dort legt sie
                vermutlich auch ihre Eier ab.
                  In der Schrift „Preliminary Report on Freshwater Snails in Toa
                Dum Forest, Saiyok District, Kanchanaburi Province“ (Duangduen
                Krailas  et  al.  2003)  wurden  Untersuchungen  angestellt  über
                die Schneckenpopulationen dieses Gebietes. Hier gibt es Kalk-
                steinberge, die mit dichtem Wald bedeckt sind und in denen
                zahlreiche  Bäche  fließen.  Die  Wassertemperatur  lag  zwischen
                20 und 22 °C und hatte einen Sauerstoffanteil von 7,9 bis 8,9
                mg/l. Meist wurde in diesen Bächen als einzige Schneckengattung   2
                Paludomus gefunden. In ihrem Magen fand man hauptsächlich
                Diatomeen.
                  Die von Starmühlner gefundenen Paludomus loricatus leben
                nach seiner Aussage in den Bergbächen der indopazifischen Inseln
                zwischen Steinen. Paludomus wird hauptsächlich aus Sri Lanka
                importiert, ist aber auch in anderen Regionen Asiens zu finden.

                HALTUNG UND FUTTER
                Bevor wir an die Zucht denken können, gilt es den adulten Tieren,
                die meist recht hungrig sind, eine gute Übergangszeit zu schaffen,
                sie  aufzupäppeln  und  an  künstliches  Futter  zu  gewöhnen.
                Es  hat  sich  bewährt,  die  Tiere  in  ein  sparsam  eingerichtetes   3
                Weichwasseraquarium zu setzen. Als Bodengrund ist Sand dem
                Kies vorzuziehen. Die Steine, welche als Dekoration verwendet
                werden, müssen tief in den Bodengrund gedrückt werden, sodass
                sich die Schnecken nicht unter ihnen verklemmen können, denn
                sie graben sich mitunter recht tief in den Grund.
                  Dazu sollte eine sparsame Bepflanzung gehören, damit das
                Becken übersichtlich bleibt. Eventuell können ein paar Anubien
                oder Bucephalandra das Becken aufhübschen.
                  Bewährt bei der Fütterung haben sich Spirulinaflocken, welche
                mit  Wasser zu einem Brei verarbeitet, auf einen Stein gestrichen
                und nach dem Trocknen ins Becken gegeben werden. Wenn die    4
                Marmorschnecken an die neue Kost gewohnt waren, fraßen sie
                Spirulinaflocken auch ohne vorherige Bearbeitung. Außerdem
                Novotab und getrocknete und vor dem Einbringen überbrühte   1  Die Nachzuchten im Aquarium von Heiko, die im Februar
                Walnussblätter.                                            2015 bei Frank Schenk gekauft wurden.  2  Die Marmorschne-
                  Sehr gerne werden auch selbst erstellte Futterkugeln verspeist.   cke raspelt auch Algen von den Scheiben.  3  Zwar noch zöger-
                Dazu nimmt man Garnelenpudding, knetet eine kleine Kugel da-  lich, aber sie fressen etwas von den Spirulinaflocken.  4  Ein
                raus, wälzt sie erst in Spirulinapulver und danach in Tonerdepulver   Walnussblatt mit reichlich Nachwuchs, das Weiße sind Reste
                und dann nochmals in Spirulina, dazwischen immer gut kneten.   des zugegebenen Tonminerals.




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