Page 19 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe 50 Jahre Obi
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Wege entstehen dadurch,                     Bewerten wir die ersten fünf Jahre von OBI, so können wir durch-
               dass man sie geht.                          aus den Passagierdampfer als Bild für die Expansionsgeschwindig-
               Franz Kafka                                 keit des Handelshauses nehmen. Zu Beginn der Geschichte von OBI
                                                           legt kein D-Zug los und ein Düsenjet ist es erst recht nicht, der da star-
                                                           tet. Bis 1975 zählen wir insgesamt rund 20 Eröffnungen, bis 1983 sind
                                                           es bereits 100 weitere Eröffnungen (damit sind es 120 Standorte ins-
                                                           gesamt), zum 15. Geburtstag von OBI steigt die Standortzahl noch
                                                           einmal um mehr als 30 auf über 150. Die Mitarbeiterzahl wächst von
                                                           16 (zwölf in Hamburg-Poppenbüttel und vier in der Zentrale) auf über
                                                           3000 im Jahre 1985 an (davon 205 in der Zentrale). Nach 1975 wech-
                                                           selt OBI also das Fortbewegungsmittel und steigt vom Dampfer auf
                                                           den D-Zug um: Machten bis 1975 im Schnitt fünf OBI-Märkte im Jahr
                                                           auf, so sind dies von 1976 bis 1985 jährlich rund zehn. Man hat den
                                                           Eindruck, das OBI-System organisiert sich in diesen Jahren aus sich
                                                           selbst heraus, manches gewollt und koordiniert, einiges wächst aber
                                                           auch wild. Je komplexer die Strukturen werden, je größer das Unter-
                                                           nehmen wird, je umfangreicher die Bestellmengen werden, desto
                                                           mehr Stützen werden eingezogen. Vor allem dank des wachsenden
                                                             Interesses gerade vonseiten der Baustofffachhändler wächst OBI nach
                                                           1975 schneller als zuvor. Gleichzeitig wird die Konzernstruktur aber
                                                           immer komplizierter: „Man hatte ja in der Vergangenheit wegen man-
                                                           gelnden Eigenkapitals durch Schachtelbeteiligungen hybride Modelle
                                                           gesucht, um sich zu finanzieren; nicht selten war eine OBI-Gesellschaft
                                                           an einer anderen beteiligt: OBI Leverkusen  war dann irgendwie an
                                                           OBI Bergisch-Gladbach beteiligt und so ging das kreuz und quer und
                                                           man hat sich das Eigenkapital sehr geschickt gegenseitig zugescho-
                                                           ben“, fasst Hermann-Josef Kessel, heute Leiter der Rechtsabteilung
                                                           des Handelsunternehmens, die damaligen Geschehnisse zusammen.
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