Page 100 - Gartenteich Ausgabe 02/2019 - Zeit fürs Hobby
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Gesunde Koi










                    Trotz größter Sorgfalt in der Koipflege kommt es vor, dass Parasiten und
              Bakterien das Wohlbefinden der Fische beeinträchtigen. Sandra Lechleiter hat

                      die zehn häufigsten Koikrankheiten, geordnet nach der Jahreszeit,
                         unter die Lupe genommen und beschreibt, was man dagegen tun kann.






              Winter und Frühling: 6 bis 12 °C    0,3- bis 0,5-prozentiger Kochsalzlö-           Das Energiemangel-
                                                  sung 14 Tage lang behandelt. Wenn              syndrom (EMS):
                                                  der Teich aufgesalzen wird, dürfen  02 Einzelne Fische liegen
                          Costia-Befall ist im    einige Medikamente nicht angewen-   auf der Seite oder drehen sich beim
                          kalten Teich das häu-   det werden und Teichpflanzen mögen   Schwimmen um ihre Längsachse.
              01 figste Parasitenproblem.         diese Salzkonzentrationen zumeist   Manchmal sind auch tannenzapfen-
              Das Immunsystem der Koi arbeitet bei   nicht. Wenn Zeolithsteine im Filter   artig abstehende Schuppen zu sehen
              niedrigen Temperaturen, starken Tem-  sind, müssen sie vor der Behandlung   (Bauchwassersucht). Bei Berührung
              peraturschwankungen und Energie-    herausgenommen werden. Langfristig   mit dem Kescher kann der Fisch aber
              mangel (wenn Koi den ganzen Winter   muss die Temperatur am besten auf   eine normale Schwimmlage einneh-
              ohne Futter schwimmen) oder starkem   über 12 °C angehoben werden. Das   men. Das EMS ist ebenfalls ein Hin-
              Stress durch mangelhafte Wasserqua-  wird durch Luftpumpen in den Innen-  weis darauf, dass die Energiereserven
              lität nicht richtig. Typisch sind neben   räumen, Abdecken über Nacht und   aufgezehrt sind.
              weißen, milchigen Hautbelägen auch   mit Heizern erreicht. Erst, wenn die
              Hautrötungen, geklemmte Flossen und   Fische anfangen zu fressen, kann man   Therapie: Gegen EMS hilft meist eine
              das „unten Stehen“ im Teich.        auf Heilung hoffen. Ab 12 °C und nach   Temperaturerhöhung um 2 bis 4 °C
                                                  einigen Teilwasserwechseln kann man   zusammen mit 0,1 bis 0,3 Prozent
              Therapie: Bei 8 bis 12 °C können    auf Parasitenmittel aus dem Handel   Salzzusatz. Bei stark abstehenden
              Salzbäder helfen. Die Tiere werden   zurückgreifen. Der Anstieg der Was-  Schuppen das Wasser in einem Qua-
              in einem Innenbecken bei leichter   sertemperatur ist jedoch die wichtigste   rantänebecken langsam über mehrere
              Anhebung der Wassertemperatur mit   Behandlungsmethode.                 Tage auf maximal 16 °C erwärmen

























              Costia-Befall mit sekundärem Pilzbefall nach dem Winter: trübe Haut, entzündete Schuppen-  Trübes Wasser, Koi in Schräglage: Schlechte
              taschen, die leicht abstehen, grünlicher Pilzbelag.                   Wasserqualität kostet die Koi enorm viel Energie.



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       GT2019-02_Inhalt_Buch.indb   100                                                                              15.04.2019   17:52:10
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