Page 62 - Gartenteich Ausgabe 01/2019 - Zeit fürs Hobby
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Im Winter darauf fertigte ich das Badebecken aus
In ca. 50 cm Tiefe kam der Geröllkies der Münchner Vierkanthölzern mit einem Durchmesser von 2 m in
Schotterebene zum Vorschein. Mit der Spitzhacke konn-
te ich ihn leicht lösen und anschließend herausschau- meiner Garage an. Die Hölzer nummerierte ich für
feln. Von der Sohle bis zum Wasserspiegel ist die Grube den Transport der Einzelteile und deren Aufbau in
1,70 m tief. der Teichgrube.
Im April 2013 lieferte ein Schwimmteichbauer das
Vlies und die Folie und half mir beim Auslegen der
Folie. Anschließend baute ich den Holzeinsatz ein.
Den Arbeitsraum rund um das Holzbecken füllte
ich mit Sand auf. Die Folie in der Vegetationszone
deckte ich mit einer dünnen Lage Schotter aus dem
tiefsten Teil der Teichgrube ab. Alle Wasserpflanzen
habe ich ohne Container auf die Teichfolie gesetzt
und mit größeren Kieselsteinen beschwert. Zwei
Wochen nach dem Befüllen richtete ich die Folie als
Kapillarsperre rund um den Teich in gleichmäßiger
Geländehöhe auf.
Im Juni 2013 konnten wir unser erstes Bad nehmen.
Das Badethermometer zeigte an der Oberfläche 23
bis 25 °C an, auf dem Boden des Badebeckens war
das Wasser wesentlich kälter. Durch unsere Bewe-
gungen beim Baden sorgten wir für eine ausgegli-
chene Temperatur.
Im Herbst fischten wir hereingefallenes Laub mit
einem Kescher ab. Dennoch sammelte sich Laub am
Boden des Badebeckens. Mit einem kleinen Teich-
sauger saugen wir dreimal im Jahr Sedimente ab.
Das Vlies befestigten wir am Rand mit Pflöcken, damit es Bereits im ersten Jahr stellten sich ein Grasfrosch
nicht ganz in die Grube für den Badebereich rutscht. Da- und drei Teichmolche ein. Im Frühjahr 2018 kamen
rüber breiteten wir die Folie aus. In der engen Grube von eine Erdkröte und vier Teichfrösche dazu.
nur etwa 2,30 cm Durchmesser und mit den senkrech-
ten Wänden war es nicht leicht, die Folie mit möglichst
wenig Falten einzubauen. Bis zum Sommer 2018 hatte sich in der Vegetations-
zone so viel Schlamm angesammelt, dass nicht mehr
die Wasserpflanzen aus der Vegetationszone das
Wasser reinigten, sondern der Schlamm, der sich
dort abgelagert hatte, durch unsere Badebewegun-
gen ins Badebecken gespült wurde. Wir entschlossen
uns zu einer gründlichen Reinigung, pumpten das
gesamte Wasser ab, dünnten den Bewuchs drastisch
aus und entfernten den Schlamm aus den Randbe-
reichen. Anschließend konnten wir wieder baden,
und auch unsere Frösche stellten sich wieder ein.
Die Lehre daraus: Wir hätten die Reinigung früher
durchführen müssen und dann besser im Novem-
ber, um die Tiere des Teichs nicht zu stören. Von
unserem Versäumnis abgesehen, erfüllen die Was-
serpflanzen in der Randzone ihre Reinigungsfunkti-
Die erste Lage des Holz- on sehr gut. Im Sommer baden wir mit viel Genuss
beckens wird eingebaut jeden Tag in unserem kleinen Badeteich.
(oben). Der Arbeitsraum
wurde mit Sand verfüllt Text und Fotos: Wolfram Franke
(rechts). www.gartenschreiber.de
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