Page 59 - Gartenteich Ausgabe 01/2019 - Zeit fürs Hobby
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PFLANZENPFLEGE
Bevor die Gewächse im und am Wasser wieder kräftig durchtreiben, ist es an
der Zeit zurückzuschneiden, was vom letzten Jahr übrig blieb und die Bepflan- Bärbel Grothe hat zunächst Land-
zung genau unter die Lupe zu nehmen: schaftsgärtnerin gelernt und Land-
• Abgestorbene Uferstauden, in denen Insekten überwintern konnten, und schaftsarchitektur studiert, bevor sie
Sumpfpflanzen zurückschneiden. Halme von Schilf, Rohrkolben und weite- bei einer Gartenzeitschrift volontierte,
ren Gräsern, die bei zugefrorenem Teich dennoch den Gasaustausch ermög- um ihr Fach fortan schreibend zu ver-
lichten, einige Zentimeter oberhalb der Wasserfläche abschneiden, damit treten. Sie arbeitet freiberuflich für
kein Wasser eindringt und die Pflanzen dann faulen. Buch-, Kalender- und Zeitschriften-
verlage. Neben dem Wassergarten
• Wasserpflanzen, die zu üppig geworden sind oder aus ihren Körben heraus- sind die Gartengestaltung und vor
wachsen, auslichten oder teilen. Bei der Entnahme auf tierische Teichbe- allem Reportagen ihr Steckenpferd.
wohner achten und sie zurücksetzen.
• Auch das Grün am Ufer kontrollieren und Änderungswünsche bei der
Bepflanzung vornehmen: auslichten, entfernen oder teilen, umsetzen,
ergänzen.
• Empfindliche Sumpf- und Wasserpflanzen in Körben (z.B. Mini-Seerosen),
die im tiefen Wasser frostfrei überwintert haben, wieder auf ihre gewohnte
Standhöhe bringen.
• Bei starkem Pollenflug den dünnen Film auf der Teichoberfläche mit einem
feinen Kescher abfischen oder einen Skimmer installieren, um den Nähr-
stoffeintrag möglichst zu reduzieren.
Bitte nicht düngen! Anders als die Landtiere finden die Teichbewohner in
Wasser und Bodenmulm ausreichend Nährstoffe, um ihren Bedarf zu decken.
Zudem bieten sie so den Algen die nötige Konkurrenz. Nur bei Mangeler-
scheinungen oder besonders nährsto�edürftigen Pflanzen wie Seerosen,
Schwertlilien oder Hechtkraut „füttert man zu“, aber nur mit phosphatfreien
Spezialdüngern für Wasserpflanzen.
TIERE IM UND AM TEICH
Die Tierwelt im und am Wasser nimmt ihren alljährlichen Lebensrhythmus auf.
Amphibien, die im Sommer an Land gingen und dort auch überwinterten, zieht es
ins Wasser zurück. Libellenlarven und andere Insekten tauchen aus den tiefe-
ren Wasserschichten oder dem Bodensediment wieder oberflächennah auf. Die
Wasserschnecken machen sich an den früh auftretenden Algen zu schaffen. Und die
Fische, falls welche im Teich schwimmen, beenden ihre Winterruhe und genießen die
Frühlingssonne. Sie sind die einzigen Tiere, um die man sich aktiv kümmern muss.
• Ihr Bestand wird kontrolliert und die Fische beobachtet, ob alle vital, frei von Parasiten und gesund sind, so-
bald sie sich wieder an der Oberfläche au�alten. Bei Bedarf die Wasserwerte testen.
• Die Fütterung langsam angehen. Erst ab etwa 10 bis 12 °C Wassertemperatur nehmen die Tiere überhaupt © vodolej – stock.adobe.com
Nahrung auf. Das Futter (spezielles Winterfutter, etwa Weizenkeime) zunächst sparsam dosieren und nur ge-
ben, was gleich gefressen wird. Überflüssiges Futter sinkt zu Boden und belastet die Wasserqualität.
• Kleinfische in ausreichend großen, intakten Teichen können sich auch ohne Futtergaben reichlich ernähren.
• Empfindliche Fische, die im Haus überwintern mussten, ebenfalls frühestens ab 12 °C Wassertemperatur ins
Freie bringen und behutsam an das Teichwasser gewöhnen.
• Sollten Sie Ihren Teich neu anlegen und Fische darin vorsehen (Tiermenge und -größe bitte im Verhältnis zum
Wasservolumen), warten Sie mit dem Besatz, bis sich das Ökosystem Teich stabilisiert hat.
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