Page 61 - terraristik Ausgabe 4/2014
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Krokodile hingegen sind überaus für-
                    sorgliche Eltern, die eine sehr ausdau-
                    ernde  Brutpflege  betreiben.  Sie  be-

                    ginnt  mit  dem  Vergraben  der  Eier,
                    setzt sich dann darin fort, dass die
                    Krokodilweibchen  ihre  Gelege  bewa-
                    chen und dauert weit über den Schlupf
                    hinaus.  Schlüpflinge  des  Nilkrokodils

                    signalisieren noch aus dem Ei heraus
                    mit einem froschartigen Geräusch,
                    dass sie nun schlupfbereit sind. Die
                    Mutter gräbt die Eier dann frei und
                    hilft den Jung krokodilen, die es nicht
                    aus  eigener  Kraft  schaffen,  die  Ei-
                    schale zu öffnen. Anschließend trägt
                    sie  alle  Jungen  im  Maul  zum  Wasser
                    und wacht dort noch mehrere Monate                                                         Foto: Oliver Mengedoht
                    über sie.                              Das Stumpfkrokodil (Osteolaemus tetraspis).






                Brutpflege lässt sich auch bei einigen
                amphibien beobachten.


                Männchen der südamerikanischen Wabenkrö-     Bei den Geburtshelferkröten hingegen sorgen
                ten platzieren die befruchteten Eier auf dem   die Männchen für den Nachwuchs, indem sie
                Rücken  des  Weibchens.  Innerhalb  weniger   die  befruchteten  Laichschnüre  um  ihre  Hin-
                Stunden wächst dort eine neue, die Brut über-  terbeine wickeln und dann bis zum Schlupf
                deckende Haut, unter der sich die Kaulquap-  fertiger Jungkröten mit sich herumtragen.
                pen geschützt  entwickeln  können.  Sind  die
                kleinen Kröten dann erstmal geschlüpft, sind
                sie völlig auf sich gestellt.
                                                                       Foto: F. Lamiot/Wikipedia





















                                                                    Foto: Uwe Dost   Die Geburtshelferkröte
                                                                         (Alytes obstetricans) mit
                                                                         Laichschnüre.

                 Die Wabenkröte (Pipa pipa).





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       TER2014-04_Inhalt_Buch.indb   61                                                                              20.10.2014   13:43:43
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