Page 32 - terraristik Ausgabe 2/2014
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Farbenfrohes Froschfutter, ein Gras-
hüpfer kreuzte unseren Weg.
Viele ähnliche Farbmuster und
Populationen erschweren die Bestim-
mung von Pfeilgiftfröschen, hier wahr-
scheinlich Ranitomeya uakarii.
Ameisen sind allerorten Tag und
Nacht unterwegs.
Rufen, Pfeifen, Zirpen und schenlampen erlöschen. Immer wieder verhar-
unbekannte Geräusche ren wir während unseres Marsches durch den
Wald, lauschen den stimmgewaltigen Konzerten
Die Nacht ist gekommen. Das Licht des Mon- vieler Tiere, unter denen die Frösche besonders
des und der Sterne fängt das Blätterdach der zahlreich sind. Es ist eine Mischung aus Rufen,
Bäume auf. Darunter umgibt einen tiefschwarze Pfeifen, Zirpen und es sind allzu oft Geräusche,
Dunkelheit. Man sieht im wahrsten Sinne des die wir ohne unseren Guide als Laien keinem
Ein Kolbenfinger- Wortes die Hand vor Augen nicht, wenn die Ta- Frosch zuordnen würden.
Laubfrosch der Gat- Im Gänsemarsch schlängeln wir uns durchs
tung Hypsiboas, die
rund 90 Spezies Dickicht. Einer folgt dem anderen. Wir achten
beinhaltet. aufeinander, denn wenn man in der Nacht die
Gruppe verliert, ist es unmöglich, aus eigener
Kraft wieder den Ausgangspunkt zu finden. Un-
ser Guide richtet den Schein der Taschenlampe
mal ins Dickicht am Boden, sucht auf und zwi-
schen dem Laub. Dann richtet er den Lichtkegel
auf die Baumstämme und lässt ihn daran em-
porgleiten. Überall herrscht Leben. Während
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