Page 21 - terraristik Ausgabe 2/2014
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Verschiedene Entwicklungsstadien des Gelbge-  Anlage zur Einzelaufzucht wertvoller Quap-  Bei der Umwandlung gehen die Quappen, hier
                bänderten Baumsteigers (Dendrobates leuco-  pen, damit keine Verluste durch Anfressen   Dendrobates auratus, an Land und stellen von
                melas).                             auftreten können.                   Kiemen- auf Lungen atmung um.


                masse. Sie schlängeln sich artabhängig alle auf   Nach dem Landgang dauert es meist ein paar
                einmal oder einzeln auf den Rücken eines Eltern-  Tage, bis die Jungfrösche mit der Nahrungsaufnah-
                teils, der sie zu geeigneten Kinderstuben transpor-  me beginnen. Anfangs werden Springschwänze und
                tiert, meist kleine Wasseransammlungen, in Baum-  mit einem Vitamin-Mineralgemisch bestäubte kleine
                höhlen oder Blattachseln von Pflanzen.        Fruchtfliegen gereicht. Bald können auch Läuse,
                                                              Weiße Asseln, Ofenfischchen und  große Fruchtflie-
                Aufzucht der  Quappen                         gen verfüttert werden.


                  Die Quappen sind opportunistische Allesfresser,
                die sich je nach Art mehr oder weniger räuberisch   Die Systematik der
                von Mückenlarven und anderen ins Wasser gefal-   Pfeilgiftfrösche im Wandel
                lenen Insekten ernähren, in Ermanglung dieser
                aber auch die Beläge der Wände des Brutgewäs-
                sers abweiden. Bei einigen Arten können alle
                Quappen zusammen in einem Behälter aufgezogen
                werden, bei sehr räuberischen oder sehr seltenen,
                wenig produktiven Arten empfiehlt sich die Einzel-
                aufzucht.
                  Im Aufzuchtaquarium können die Quappen mit
                allen Sorten von Fischfutter sowie diversen Frost-
                und Lebendfuttersorten aufgezogen werden, je
                abwechslungsreicher, desto besser. In der Regel
                erfolgt die Umwandlung nach etwa drei Monaten.
                Bei den meisten Arten genügen bei der Quappen-
                aufzucht Wassertemperaturen von 20 bis 24 °C.
                  Sind Vorder- und Hinterbeine fertig entwickelt,
                der Schwanz wird eingeschmolzen (immer kürzer),
                und die Umwandlung steht kurz bevor, sollte den
                Jungfröschen durch Senkung des Wasserstandes
                sowie eingelegte Blätter oder Pflanzenteile ein ein-
                facher Ausstieg aus dem Wasser ermöglicht werden,
                damit sie problemlos von Kiemen- auf Lungenat-
                mung umstellen können.



                                Rechts: Hier klammert ein Makifrosch
                              versehentlich einen Färberfrosch.
                                                                                                       n terraristik 2|2014   21


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