Page 53 - diy Fachmagazin Ausgabe 01/2022

Mini­Garden“ entwickelt. Kunden
können bei ihrem Unternehmen
Greenling ein Pflanzsystem als
Komplettlösung einschließlich
Bewässerungssystem und Qua­
litätspflanzen ordern, oder bes­
ser: „Naturerlebnisse für Stadt­
menschen, überall und jeden
Tag“, wie Leisch erklärte.
Ein bekanntes Gesicht in der
grünen Branche und ein viel­
leicht noch bekannterer Name
steckt hinter Green Me Up. Sonja
Ein bekanntes Gesicht und ein bekannter Name:
Sonja Dümmen präsentierte Green me up. Dümmen, früher mit dem Be­
trieb ihrer Familie im Jungpflan­
So unterhaltsam wie informativ berichtete Prof. Ulrich
Reinhardt über das Freizeitverhalten der Deutschen. zengeschäft tätig, hat einen In­
ternetshop der besonderen Art
viel“, weiß der Freizeitforscher dieser Entwicklung“. Das enge kreist, sondern Kundenzentriert­ aufgebaut: Mittels eines Typtests
Reinhardt diese Zahl einzuord­ den Handlungsspielraum der heit als wesentlich ansieht: „Auf kann der Kunde die zu ihm pas­
nen. Und die Menschen haben Player auf dem Markt ein. welche Frage des Kunden sind senden Pflanzen ermitteln, und
viel Spaß dabei. Das jedenfalls Einen Turbo beobachtet das wir eigentlich die Antwort?“ zwar „Pflanzen, die funktionie­
sagen 42 Prozent der Hobby­ IFH noch in einem anderen Be­ Um den European Green Deal, ren“, wie Dümmen betonte.
gärtner. Außerdem wollen sie reich, und zwar bei der Nachhal­ die europäische Strategie für ein Auch den Abschluss der Kon­
mehr davon: 41 Prozent geben tigkeit – auch das werde „den klimaneutrales und nachhaltiges ferenz bestritt – Anna Hackstein
an, in Zukunft gerne öfter im Gar­ Handel umwälzen“, erwartet Europa, ging es im Vortrag von hatte ja angekündigt, dass am
ten arbeiten zu wollen. Bei den Stüber. Ihr Beispiel: Der Umsatz Alexander Kessler, Referent Um­ Nachmittag kein Mann mehr die
unter 34­Jährigen sind es sogar mit Biolebensmitteln ist von welt, Technik und Nachhaltigkeit Bühne betreten würde – eine
48 Prozent. 2019 auf 2020 zwar auf nied­ im Bundesverband der Deutschen Frau: Bibiana Steinhaus­Webb,
Konkrete Zahlen für die Han­ rigerem Niveau, jedoch mit der Industrie. Im Rahmen der umwelt­ die erste Schiedsrichterin in der
delsbranche hatte Eva Stüber, gleichen Dynamik gewachsen politischen Vorhaben stehen neue Bundesliga, hatte einen Vortrag
Mitglied der Geschäftsleitung wie der Onlinehandel, nämlich Richtlinien und Verordnungen an, über die Vorteile der Diversität
des IFH Köln, parat, als sie über um den Faktor 3 verglichen mit sodass sich hier für Unternehmen angekündigt. Gesprochen hat sie
den „Corona­Turbo im Handel“ den Zuwächsen der vorangegan­ einiges ändern könnte. dann aber doch hauptsächlich
sprach. Diesen Turbo gab es im genen vier Jahre. Gewohnt erfrischend gestal­ darüber, wie schwierig es nach
Onlinehandel ohne Ausnahme, Ein branchenübergreifendes tete sich die Start­up­Session, in wie vor für Frauen ist, in respek­
wie Stüber betonte. Um 14,9 Thema hatte der IVG mit Reimar der drei junge Unternehmen ihre tierte und machtvolle Positionen
Mrd. Euro oder 21,3 Prozent ist Kosack aufs Programm gesetzt. Geschäftsmodelle vorstellten. zu kommen. Hier fehle es immer
das Volumen im Jahr 2020 ge­ Der „Drahtzieher, Stratege und Nicht mehr ganz so jung, näm­ noch an Vorbildern und Visibili­
wachsen – statt durchschnittlich Netzwerker“, wie er sich selbst lich bereits zehn Jahre alt, ist tät, sagte sie.
5,6 Mrd. Euro in den fünf Jahren vorstellte, brachte den Zuhörern der Mietgartenanbieter Meine Sie hat das so nicht von der
davor. Mit einem Umsatz von die Welt des „New Work“ nahe, Ernte von Natalie Kirchbaumer Bühne aus gesagt, aber der Ge­
84,7 Mrd. Euro hat der Online­ und zwar ausdrücklich „fernab und Wanda Ganders; diy hat mit danke drängt sich doch auf:
handel inzwischen einen Anteil von Kickertisch, Startup­Hub und einem ausführlichen Interview Wenn man sich im Saal umsah,
von 12,8 Prozent am gesamten Club­Mate“. Schlagworte sind bereits in der Ausgabe 12/2021 musste man doch feststellen,
Einzelhandel in Deutschland. hier Agilität, neue Bürokonzepte, darüber berichtet. dass auch die grüne Branche, die
Stübers Fazit: Das Phänomen Digitalisierung, extrem flache Ganz dem Trend des Do­it­ sich noch dazu an eine überwie­
Online ist natürlich nicht neu, es Hierarchien und Flexibilität. Da­ for­me folgend, hat die gelernte gend weibliche Kundschaft rich­
war alles schon vorher da. Neu bei machte er klar, dass dieses Wirtschaftsanwältin Johanna tet, nicht unbedingt auf Diversität
ist „die extreme Geschwindigkeit Konzept nicht um sich selbst Leisch einen „fully serviced in diesem Sinne setzt. n

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