Page 55 - diy Fachmagazin Ausgabe 01/2022
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Garten

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        Weniger, aber flexibler






        15 Prozent weniger Zierpflanzenbetriebe und 5 Prozent weniger                     hat um 21,5 Prozent abgenom­
        Fläche zählt Destatis im Jahr 2021 verglichen mit 2017. Aus der                   men und liegt nun bei knapp 91
                                                                                          Millionen. Es folgen Geranien
        Branche heißt es dazu: Die Produzenten passen sich an.                            (Pelargonium) mit unverändert
                                                                                          67 Millionen Stück.
        Die Zahl der Zierpflanzenbe­  und Flexibilität der Branche“, wie   Mit 1.650 Hektar befindet sich   1.210 Gartenbaubetriebe
        triebe ist zwischen den Jahren   es in einer Stellungnahme heißt.  mehr als ein Viertel (26,3 Pro­  haben im Jahr 2021 rund 109
        2017 und 2021 um 15,0 Prozent   „Der Strukturwandel im Zier­  zent) dieser Grundfläche unter   Millionen  Zimmerpflanzen  als
        zurückgegangen. Die von ihnen   pflanzenbau setzt sich zwar   Gewächshäusern und anderen   verkaufsfertige Pflanzen produ­
        bewirtschaftete Grundfläche hat   fort“, so BVZ­Vorsitzender Frank   hohen begehbaren Schutzabde­  ziert (+15,8 Prozent gegenüber
        seit 2017 um 4,8 Prozent abge­  Werner, „aber die Produzenten   ckungen.          2017). Den größten Anteil da­
        nommen. Das hat das Statisti­  reagieren positiv auf Verbrau­  Bei den Freilandpflanzen ha­  ran hatten mit gut 20 Millionen
        sche Bundesamt (Destatis) er­  chertrends und passen ihre Kul­  ben 2.200 Gartenbaubetriebe im   Stück weiterhin die Weihnachts­
        mittelt.                    turen entsprechend an.“ So sei   Jahr 2021 insgesamt knapp 802   sterne (+22,8 Prozent gegen­
           Diese Entwicklung ist nicht   die Erweiterung der Anbauflä­  Millionen Beet­ und Balkonpflan­  über 2017). Es folgten Kakteen,
        neu. Die Vorgängerauswertung   chen bei Zimmerpflanzen eine   zen sowie Stauden als verkaufs­  Grün­ und Blattpflanzen mit 17
        von 2017 hatte gegenüber 2012   Reaktion auf Trends wie Urban   fertige Pflanzen (Fertigware) er­  Millionen Stück (+56,9 Prozent),
        einen Rückgang der Betriebe um   Jungle und einer fast unstillba­  zeugt. Das wichtigste Produkt   die damit annähernd wieder den
        18 Prozent und der Grundfläche   ren Nachfrage gerade junger   war dabei die Staude mit gut   Erzeugungsumfang von 2012 er­
        um 2 Prozent ergeben.       Verbraucher nach Grünpflanzen.  133 Millionen Stück. Das wa­  reicht haben.
           Die Reaktionen aus der Bran­  Und so sehen die aktuellen   ren 17,9 Prozent mehr als 2017.   Schnittblumen wurden
        che klingen allerdings weniger   Zahlen aus: Im vergangenen Jahr   Die Erzeugung von Veilchen und   2021 auf einer Anbaufläche von
        alarmierend als erwartet. Für   wurden in Deutschland rund   Stiefmütterchen (Gattung Viola)   2.810 Hektar erzeugt. Das wa­
        den Bundesverband Zierpflanzen   3.120 Zierpflanzenbetriebe ge­  liegt hingegen aktuell bei 127   ren 9,5 Prozent weniger als im
        (BVZ) im Zentralverband Garten­  zählt. Sie bauen auf einer Grund­  Millionen Stück und ist damit um   Jahr 2017. 93,3 Prozent dieser
        bau (ZVG) zeigen die Zahlen „ein­  fläche von insgesamt 6.270 Hek­  30,5 Prozent gesunken. Auch der   Anbauflächen befanden sich
        mal mehr die Marktorientierung   tar Blumen und Zierpflanzen an.   Anbau von Besenheide (Calluna)   im Freiland, 6,7 Prozent in Ge­
                                                                                          wächshäusern oder unter hohen
                                                                                          Schutzabdeckungen.
                                                                                             Im Freiland dominierte der
                                                                                          Anbau von Sommerblumen und
                                                                                          Schnittstauden mit 790 Hektar,
                                                                                          gefolgt von Gehölzen zum Grün­,
                                                                                          Blüten­ und Fruchtschnitt mit 410
                                                                                          Hektar. In Gewächshäusern so­
                                                                                          wie unter hohen begehbaren
                                                                                          Schutzabdeckungen nahmen
                                                                                          Rosen mit knapp 83 Hektar die
                                                                                          größte Fläche ein vor Sommer­
                                                                                          blumen und Schnittstauden mit
                                                                                          25 Hektar.
                                                                                             Die Anbaufläche bezieht im
                                                                                          Gegensatz zur Grundfläche die
                                                                                          Mehrfachnutzung auf der glei­
        Auch die Stückzahlen von Veilchen und Stiefmütterchen sind um 30,5 Prozent gesunken.  chen Fläche mit ein.   n


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