Page 14 - diy-Fachmagazin Ausgabe 10/2021
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Handel Die Zukunft des Handels, Teil I
Wie Innenstädte sich
verändern
Das Lifestyle-Magazin „Lifestyleslab“ führte wegen der aktuellen in Geschäften einkaufen, die nicht
Lage und den damit einhergehenden Veränderungen der den täglichen Bedarf decken.
Das Konzept Click & Collect, das
Innenstädte eine repräsentative Studie durch, bei der 949 Teil- während der Pandemie durchaus
nehmer aus ganz Deutschland zu ihrem Einkaufsverhalten nützlich war, wurde laut unserer
befragt wurden – die Analyse. Umfrage von 81 Prozent der Be-
fragten weder vor der Pandemie
Steigende Mieten, leere Geschäfte, sen. Nur 13,56 Prozent der Be- möglich war. Hinzu kommt, dass noch während der Pandemie ge-
öde Fußgängerzonen, zu viele Au- fragten nutzen den stationären viele Menschen das Einkaufen im nutzt. Die Hälfte der Befragten
tos – so sieht aktuell die Realität Einzelhandel zum Bummeln und Geschäft vermeiden, um einem In- (50 Prozent) hat auch noch nie
in vielen Innenstädten aus. Fehlen Schaufenstershoppen. Nur 7,65 fektionsrisiko zu entgehen. Click & Meet genutzt.
mancherorts nur noch die kugel- Prozent sehen Shoppen als sozi- Ein Blick auf die Produktkate- Im Jahr 2020 verbrachten die
runden vertrockneten Büsche, so ales Ereignis. Doch was wird aus gorien zeigt, dass seit dem Aus- Deutschen (zwischen 16 und 64
wie sie durch verlassene Western- den leerstehenden Geschäften bruch der Pandemie insbeson- Jahre) durchschnittlich 4,5 Stun-
städte fegten. Die Dynamik in den und wie sieht die Zukunft der In- dere Kleidung vermehrt online den pro Tag im Internet. Weltweit
Städten hat sich verändert. Doch nenstädte aus? geshoppt wird, wohingegen Ge- sind es sogar fast sieben Stunden
wie steht es um die Zukunft der Durch die Pandemie hat sich genstände des täglichen Bedarfs täglich. Besonders beliebt sind
deutschen Innenstädte? Und wie das Kaufverhalten der deutschen wie Lebensmittel, Getränke oder Streaming-Dienste, soziale Me-
steht es um den stationären Han- Bevölkerung noch stärker verän- Körperpflegeprodukte weiterhin dien und auch Onlineshopping.
del? dert. Schon allein, weil das Einkau- vor Ort gekauft werden. Das be- Im Jahr 2018 haben schätzungs-
Dass der stationäre Handel fen im stationären Handel durch stätigt auch die Studie. Die Mehr- weise 1,8 Milliarden Menschen
aktuell leidet, lässt sich aus den die vielen Einschränkungen und heit der Befragten (27 Prozent) weltweit online eingekauft. Die E-
Zahlen der Studie klar herausle- Maßnahmen kaum bis gar nicht gehen während der Pandemie nie Commerce-Umsätze beliefen sich
im gleichen Jahr auf 2,8 Billionen
US-Dollar. Zwei Jahre später, im
Was schätzen Sie am meisten am Onlineshopping? Jahr 2020, stieg der weltweite
Umsatz im Online-Einzelhandel
sogar auf bis zu 4,8 Billionen
Größere Dollar an. Aber was macht On-
Zeitersparnis Auswahl lineshopping so beliebt?
16 % 14 % Obwohl Onlineshopping in
Bewertung den letzten Jahren immer be-
anderer liebter wurde, können sich viele
Bequemlichkeit Kunden Menschen ein Leben ohne eine
21 % 9 % Innenstadt nicht vorstellen. Fast
die Hälfte (45 Prozent) der Be-
fragten der Studie geben an,
Shopping 24/7 gerne im stationären Einzelhan-
17 % Preisvergleich del einzukaufen. Nur 17 Prozent
12 %
gehen nicht gerne stationär ein-
kaufen. Viele sorgen sich aktuell
Quelle: Lifestyles Lab
sogar um die Einzelhändler in ih-
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DIY2021-10_Buch.indb 14 15.09.2021 12:00:28