Page 10 - diy Fachmagazin Ausgabe 09/2021
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Der erhoffte Run auf die Geschäfte bleibt aus
Seit einigen Wochen ist der statio- ene- und Abstandsregeln sowie che Besuche gehen dagegen im Drittel sind sich noch unschlüs-
näre Einzelhandel in Deutschland die Angst vor einer Infektion sind Vergleich zu November letzten sig und ein weiteres Drittel gibt
wieder geöffnet. Wird der Einkauf aktuell noch zu große Besucher- Jahres um neun Prozentpunkte an, dass die Pandemie ihr On-
in Geschäften nun bevorzugt oder barrieren. Dazu kommt, dass zurück. Auch steigt die Zahl de- lineeinkaufsverhalten nicht nach-
bleiben die Konsumentinnen und sich immer mehr Konsumenten rer, die stationäre Läden seltener haltig ändern wird. Eine Mehrheit
Konsumenten eher beim Online- in der Pandemie ans Onlineshop- oder gar nicht aufsuchen stetig. von 60 Prozent der Befragten ist
kauf? Diese und weitere Fragen ping gewöhnt haben. Ladenge- Insbesondere jüngere Kon- mit den Hygienekonzepten im
stellt der neue Corona Consumer schäfte werden seltener besucht sumentinnen und Konsumenten stationären Handel zufrieden
Check des IFH Köln. Fazit: Eine Im direkten Vergleich der Besuche zwischen 18 und 29 Jahren wol- und rund jeder Zweite hat auch
stärkere Frequentierung des sta- des stationären Handels im Laufe len auch zukünftig weniger sta- Lust, stationär einzukaufen.
tionären Handels hat nach dem der Pandemie wird deutlich, dass tionär einkaufen als vor der Pan- Dagegen sind 21 Prozent eher
zweiten Lockdown nicht wieder auch Wochen nach dem zweiten demie (47 %). Im Gesamtschnitt ängstlich und fühlen sich nicht
eingesetzt. Die Lust, endlich wie- Lockdown die Frequenzen im der Bevölkerung ist der bewusste sicher beim stationären Einkauf;
der ein Geschäft zu besuchen, Juli 2021 nicht wieder angestie- Wechsel vom stationären Kauf 38 Prozent meiden Geschäfte
ist zwar bei knapp der Hälfte gen sind. Zwar nehmen die tägli- hin zum Onlinekanal mit 33 Pro- aufgrund zu großer Menschen-
der Konsumenten vorhanden, chen oder zweitäglichen Besuche zent noch etwas weniger stark massen in den Innenstädten.
aber die unzureichenden Hygi- leicht zu; mehrmalige wöchentli- ausgeprägt. Ebenfalls rund ein
Holzland spürt Trend zum „Bauen mit Holz“
Die Umsätze des Bereiches DIY in- lich am Wachstum beteiligt sei der Insgesamt ist der zentralre- nete Holzland ein Plus von 55,1
nerhalb der Holzland-Kooperation Großhandel: In der Warengruppe gulierte (ZR) Bruttoumsatz der Prozent (jeweils bereinigt). Die
legten im ersten Halbjahr 2021 um Massivholz und Hobelware gibt es Holzland-Kooperation in den schwierigen Marktbedingungen
12,1 Prozent zu. Der aktuelle Trend im Vergleich zum Berichtszeitraum ersten sechs Monaten 2021 im infolge hoher Nachfrage, gestie-
„Bauen mit Holz“ schlage sich in 2020 ein Plus von 59,2 Prozent Vergleich zum Vorjahr um 29,1 gener Preise, Lieferengpässen
den Umsatzzahlen nieder, so die und in der Warengruppe Holzwerk- Prozent (bereinigt sogar um 31,2 und langen Lieferzeiten haben
Dortmunder. Der Bereich Garten stoffe ein Zuwachs um 35,6 Pro- Prozent) angewachsen und be- sich laut der Kooperation bis-
profitierte von einem Wachstum zent. Weitere Sortimentsgruppen trägt 650.058 Mio. Euro (kumu- her nicht negativ auf die Bilanz
von 25,7 Prozent. „Wir erleben er- sind Baustoffe mit einer Zunahme liert). In Deutschland wurde der ausgewirkt. Obwohl sich die wei-
neut eine außergewöhnliche Gar- um 28,8 Prozent, Boden/Wand/ ZR-Umsatz im Vergleich zum Vor- tere Dynamik des Marktes für
tensaison. Die Pandemie ist noch Decke mit einem Anstieg um 23,4 jahreszeitraum von Januar bis die kommenden Monate schwer
nicht vorbei und die Menschen in- Prozent sowie Bauelemente mit Juni 2021 um 30,6 Prozent, in vorhersagen lässt, geht die Ge-
vestieren weiterhin in ihr Zuhause“, einem Plus von 8,9 Prozent. Das Österreich um 34,2 Prozent und schäftsführerin von „weiterhin
stellt die Holzland-Geschäftsführe- B2B-Geschäft legte um 28,2 Pro- in der Schweiz um 19,8 Prozent sehr guten ZR-Umsatzzahlen
rin Nicole Averesch fest. Maßgeb- zent zu (alle Zahlen bereinigt). gesteigert. In Belgien verzeich- aus“. Dafür stehen wir in
Kaum Profilierungspotenzial beim Thema Nachhaltigkeit
Die Studie „Nachhaltigkeit in lieren kann. Darüber hinaus bele- haben sich aus Nachhaltigkeits- wenig spürbar, für Unternehmen
der amazonisierten Welt“ des gen die Ergebnisse, dass knapp oder Umweltschutzgründen we- von der Nachhaltigkeitswelle über 270 Fachcentren
gilt aber jetzt, die Weichen für
IFH Köln, für die 1.500 Internet- 80 Prozent der Befragten 2020 niger gegönnt. „Konsumenten die Zukunft zu stellen, um nicht
nutzer im März dieses Jahres bewusst auf etwas verzichtet agieren vermehrt mit neuem Be-
Unternehmen bewertet haben, haben – ein nachhaltigerer Le- wusstsein und hinterfragen zu- überrollt zu werden“, rät Dr. Eva
deutet an, dass sich in der DIY- bensstil war bei 43 Prozent der nehmend ihre Konsumentschei- Stüber, Mitglied der Geschäftslei-
Branche kein Wettbewerber in ausschlaggebende Grund für dungen. Noch sind diese Verän- tung am IFH Köln. in Europa!
Sachen CSR-Engagement profi- den Verzicht. Vor allem Frauen derungen im Konsumverhalten
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