Page 15 - diy Fachmagazin Ausgabe 4/2021
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        Foto: Markus Distelrath, Pixabay












             Das Virus verstärkt



               vorhandene Trends






             Branchenexperte Klaus Peter Teipel im Gespräch mit der diy-
             Redaktion und mit seinem Resümee des ersten Corona-Jahres.


             Die meisten Baumarktbetrei-  Jahr nochmals verstärkten Fokus-  geschwindigkeit und damit ihre
             ber haben 2020 trotz – oder   sierung der privaten Haushalte   gesamte Leistungsfähigkeit un-
             gerade wegen? – Corona ihre   auf das eigene Heim und Garten   ter Beweis gestellt hat.
             Umsätze insgesamt steigern   und damit zu einem sprunghaften   Auf Ebene der einzelnen Wa-
             können. Gibt es dennoch z. B.   Anstieg der DIY-Projektzahlen ge-  rengruppen offenbart sich eine
             Warengruppen, die man als   führt. Solche kurzfristigen, massi-  Vielzahl von Gewinnern. Heraus-
             „Gewinner“ bezeichnen kann,   ven Verschiebungen in der Nach-  ragend und damit deutlich über
             die sich herausragend entwi-  frage hat es in der Vergangenheit   dem Gesamtplus der Bau- und
             ckelt haben?               bislang nicht gegeben.     Heimwerkermärkte sind die Ent-
                                           Wie stark dieser Nachfra-  wicklungen bei
             Klaus Peter Teipel: Die Pandemie   geschub auch die Baumärkte   •  sonstiger Gartenausstat-
             sowie die daraus abgeleiteten   tangiert hat, zeigt das Rekord-  tung, Holz im Garten, Was-
             politischen Maßnahmen haben   umsatzplus von annähernd 14   ser im Garten: +27,3%,
             in der Summe aller Faktoren eine   Prozent. Aber erst im Vergleich   •  Garten- und Balkonmöbel:
             massive Verschiebung der Kon-  zu den „normalen“ Wachstums-  +25,6%,
             sumausgaben bewirkt. Mehr Zeit   raten der Vorjahre (2014-2019)   •  Tapeten, Anstrichmittel,
             im eigenen Zuhause, mehr Home-  zeigt sich die Wucht des Nach-  Malerbedarf und Zubehör:
             office-Zeiten als jemals zuvor so-  frageschubs, mit der die Branche   +24,6%,
             wie temporär fehlende bzw. redu-  nahezu unvorbereitet getroffen   •  Innenausbau, Trockenbau:
             zierte alternative Konsummög-  wurde und die im Zuge der wei-  +21,0%,
             lichkeiten (Reisen, Gastronomie)   teren Entwicklungen ihre Flexibili-  •  Baustoffe inkl. Be- und Ent-
             haben zu einer im vergangenen   tät, Anpassungs- und Reaktions-  wässerung: +20,5%,,

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