Page 45 - diy Fachmagazin Ausgabe 12/2020
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„Thesen-Pingpong“ übers Netz
spielten Anna Hackstein und
Alexander Graf.
Im weiteren Verlauf ging
Lange darauf ein, was die Be-
fragten davon abhält, sich um-
weltfreundlich zu verhalten, und
formulierte daraus Empfehlun-
gen für Unternehmen. Eine Hil-
festellung dabei bietet beispiels-
weise der GfK Green Gauge Re-
port, der die verschiedenen Kun-
densegmente nach ihrem Um-
weltbewusstsein clustert.
sagte Thinius, „unsere Welt maß- Dafür warf sie zunächst ei- dieses Vertrauen wieder. Aus die- Das Thema des Tages war
geblich verändern“. nen Blick zurück und beleuchtete sem Grund sei es wichtig, nicht auch im letzten Online-Auftritt
Er meinte damit nicht nur die Entwicklung der CO -Emissio- nur mit einem Produkt eine Ni- allgegenwärtig: Britta Steffen,
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Dinge wie Urban Gardening oder nen von der Industrialisierung bis sche zu besetzen, das gesamte Doppel-Olympiasiegerin im
Urban Farming, sondern brachte heute. Ihrer Ansicht nach ist der Unternehmen müsse Nachhaltig- Schwimmen, setzte sich als
auch Beispiele aus der Stadtpla- anthropogene (durch den Men- keit widerspiegeln, zum Beispiel Keynote-Speakerin in ihrem Bei-
nung etwa in Kopenhagen oder schen verursachte) Klimawandel durch Nutzung grüner Energie, trag „Heute unser Morgen besser
Mannheim, bei denen urbanes kein Ereignis, das uns erst in ein gezieltes Wassermanagement, machen“ mit dem Thema Nach-
Grün zur Verbesserung der Le- paar Jahrzehnten betrifft. „Wir Engagement für mehr Umwelt- haltigkeit auseinander. Bereits
bensqualität eingesetzt wird. Der stecken schon mitten drin, und das schutz und zu guter Letzt die während ihrer Schwimmkarriere
Trend zu mehr Grün werde sich lässt sich auch durch Beobachtun- richtige Kommunikation nach au- setzte sie sich weitere berufliche
mit der Digitalisierung verbinden. gen belegen“, so Christina Koppe. ßen. Gegebenenfalls müsse man Ziele. Sie studierte Wirtschaftsin-
Die frohe Botschaft für seine Zu- Sie setzte auch einen Schwerpunkt dafür einen kleinen Mehrpreis in genieurwesen mit Schwerpunkt
schauer an den Bildschirmen: auf das Thema Pflanzen und er- Kauf nehmen. Nachhaltigkeit und machte einen
„All das wird sich mit Ihrem Ge- klärte unter anderem, wie der Kli- Julia Lange, Senior Consul- Master in Human Resources Ma-
schäftsmodell zusammentun.“ mawandel auf die Pflanzenwelt tant Consumer Insights bei der nagement.
Ein Kongress unter dem wirkt und welche Anforderungen GfK, stellte dar, wie groß der Öko- In ihrem Vortrag zog sie eine
Motto „Grün, grün, grün“ kommt sich dadurch an die Pflanzen er- Trend rund um CO -Grenzwerte, Verbindung zwischen den derzei-
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um das Thema Klimawandel geben, die in Zukunft in deutschen drohende Dieselfahrverbote, Kli- tigen globalen Herausforderun-
nicht herum. Beim digitalen Gärten wachsen. mawandel oder Fridays for Future gen und ihrem eigenen Alltag.
IVG-Forum wurde es kompetent Timothy Glaz, Leiter Corpo- wirklich ist. Laut Ergebnissen der Ganz nach dem Motto „Jeder
von Christina Koppe, Referats- rate Affairs bei Werner & Mertz, GfK Consumer Live Studie sei kann einen Beitrag leisten“ isst
leiterin beim Deutschen Wet- stellte das Prinzip der ganzheit- zwar der Anteil an Menschen, sie nur noch einmal pro Woche
terdienst, abgedeckt, die über lichen Nachhaltigkeit des Unter- denen das Thema Umwelt wich- Fleisch, hat ihr Auto abgegeben,
„Unser Klima gestern, heute und nehmens vor. Er ging dabei unter tig ist, gestiegen. Doch auf die kauft viel Secondhand-Kleidung
morgen“ sprach. „Der Klimawan- anderem auf die Kreislaufwirt- Frage, ob sich dadurch auch das und fliegt nicht mehr. Außerdem
del ist ein abstraktes Thema. Die schaft und die Recyclat-Initiative Verhalten der Verbraucher ändert, engagiert sie sich für Umwelt-
Auswirkungen einer Temperatur- des Herstellers von ökologischen musste die Fachfrau antworten: schutzprojekte und -organisati-
erhöhung um ein oder 1,5 Grad Wasch-, Pflege- und Reinigungs- „Es kommt darauf an.“ Denn beim onen. „Von meiner Psychothera-
Celsius sind wenig greifbar“, mitteln der Marke Frosch ein. Mit Fleischkonsum, Verzicht auf Plas- peutin Friederike Janofske habe
sagte die Expertin zu Anfang. An- dem Satz „glaubwürdige Umset- tik, bei nachhaltiger Mode und im ich gelernt, dass ich selbst für
hand von Fotos und Grafiken ver- zung schafft Vertrauen“ leitete Haushalt sei den Studienergeb- mein Leben verantwortlich bin“,
suchte sie, die Problematik den- Glaz seinen Vortrag ein. Wer nissen zufolge kein erheblicher unterstrich die 36-Jährige.
noch verständlich zu machen. Greenwashing betreibe, zerstöre Wandel spürbar. n
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