Page 59 - Aquaristik Ausgabe 2/2024
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Die Wimperntiere der Art Blepharisma americanum werden Die Erreger von „Ichthyo“ im dem Phasenkontrast.
etwa 0,2 bis 0,8 mm groß – und zählen schon zu den Riesen
unter den Ciliaten.
men wie Bakterien ohne umständliche Färbung im sogenannten
Phasenkontrast deutlich sichtbar machen kann.
Ein weiteres, hervorragendes Kontrastverfahren ist der diffe-
renzielle Interferenzkontrast (DIK oder DIC) – es dürfte allerdings
meist den finanziellen Rahmen der Hobby-Mikroskopiker spren-
gen. Leider gehören zu diesen speziellen Beleuchtungstechniken
extra dafür gebaute Objektive und Kondensoren. Die ebenfalls
effektvolle Polarisation ist dagegen mit relativ einfachen Mitteln
(Polarisationsfolie) an beinahe jedem Mikroskop anwendbar.
Bei neuen Mikroskopen ist die LED-Beleuchtung schon seit län-
gerer Zeit Standard. Aber auch gebrauchte, ältere Geräte sind
teilweise bereits auf LED umgerüstet. Für versierte Bastler ist der
Umbau meist kein Problem und nicht selten macht es ihnen auch
großen Spaß. Hat man dagegen in dieser Hinsicht keine Möglichkei-
ten, findet man leicht Hilfe in einschlägigen Kreisen, zum Beispiel
im Mikroskopieforum (www.mikroskopie-forum.de).
Diagnosen und Lösungen
Vor der Entscheidung für ein Mikroskop sind ein paar grundsätz-
liche Überlegungen wichtig. Verfolge ich einen ganz bestimmten
Zweck wie etwa Diagnose von Fischkrankheiten, Lösung von Algen-
problemen oder interessiert mich einfach die sonst mehr oder we-
niger unsichtbare Welt aller Kleinlebewesen im Aquarium? Sollen
die mikroskopischen Entdeckungen in Form von Fotos und Videos
dokumentiert werden? Ist bereits eine Kamera dafür vorhanden?
Soll die Mikroskopie zum begleitenden, gleichberechtigten Hobby
neben der Aquaristik werden?
In allen genannten Fällen sollte man sich von besserem „Spiel-
zeug“ zum Neupreis von unter etwa 100 Euro fernhalten. Das
endet unweigerlich mit herber Enttäuschung. Besser ist es, von
Anfang an ein ausbaufähiges Markengerät neu oder gebraucht zu
erwerben und je nach Interessen Zubehör und Erweiterungen an-
zuschaffen. Natürlich ist auch noch etwas geeignetes „Werkzeug“
wie Mikroskopierbesteck, Objektträger, Deckgläser, Petrischalen,
Probengläser und Pipetten nötig. Ein Wasserfloh im Hellfeld.
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