Page 61 - Aquaristik Ausgabe 2/2024
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Fütterung von wildlebenden Salmlern
in canaima in Venezuela.
Plankton in der Aquaristik
Gar nicht so einfach – aber es gibt Lösungen
Viele Fische, sowohl im Süß- als auch im Meerwasser, ernähren Kärpflingscichliden. Solange diese Fischarten anpassungsfähig
sich praktisch ausschließlich von Plankton. Aber woher können sind, besteht kein Problem. Sie lernen schnell, dass auch Futter
Aquarianer sich Plankton beschaffen? Die Antwort könnte eigent- an der Wasseroberfläche fressbar und kleines herumtreibendes
lich ganz einfach sein: Nimm Deinen Kescher, gehe an einen Tüm- Futter zwar kein Plankton, aber dennoch genießbar ist.
pel oder fahre an die Küste und fange Plankton! Zumindest war Bei frisch importierten und einigen Meerwasserfischen ist dies
dies vor etlichen Jahren so. Heute greift, zumindest bei Süßwasser- anders: Sie nehmen Trockenfutter nicht immer an und warten im
tümpeln, der Naturschutz und verbietet das Abfischen von diversen Aquarium auf ihr gewohntes Plankton. Ein Blick in die Natur zeigt
Lebendfutterarten. Im Meer haben wir dieses Verbot nicht, aber Überraschendes: Es ist fast kein Plankton vorhanden!
nicht jeder hat Zeit und Lust, alle paar Tage Plankton zu fangen. Auf einer JBL-Expedition zum Rio Negro in Südamerika kam ein
Tatsächlich ist es so, dass es viele Fischarten gibt, die nur kleines Planktonnetz zum Einsatz. Es wurde eine halbe Stunde hinterm
herumschwimmendes Futter fressen. Das beginnt beim Neon und Boot hergezogen und das Ergebnis unterm Mikroskop untersucht:
endet bei den im Bericht von Wolfgang Staeck beschriebenen Genau drei Copepoden (Ruderfußkrebse) wurden gefangen!
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