Page 10 - Aquaristik Ausgabe 1/2024
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Forum
Grünflächen für die Artenvielfalt
Auf privaten und öffentlichen Grünflächen in Deutschland könnten rund 40 Prozent der rückläufigen und gefährdeten heimischen
Pflanzenarten (Bild) gepflanzt werden, diese sind damit für Conservation Gardening geeignet. Zu dieser Erkenntnis kommen
Forschende des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung iDiv und der Universität Leipzig, nachdem sie die
neuesten Daten der laut Roter Liste gefährdeten Arten aller 16 deutschen Bundesländer gesammelt haben. Die Ergebnisse ihrer
Studie wurden nun veröffentlicht. Die gesammelten Daten bieten die Grundlage für eine von den Forschenden entwickelte App,
die Listen von für Conservation Gardening geeigneten Pflanzen für jedes Bundesland der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.
Die App soll Privatgärtnerinnen, Landschaftspflegern und lokalen Behörden Pflanzenlisten zur Verfügung stellen, anhand derer
sie geeignete Pflanzen für den Naturschutz auswählen können. „Es bedarf neuer Ansätze, die Mensch und Biodiversität nicht
mehr als voneinander getrennte Aspekte betrachten“, sagt Dr. Ingmar Staude von der Uni Leipzig. „Die Millionen von Gärten in
Deutschland bergen ein enormes Potenzial, die Menschen in den Artenschutz einzubeziehen. Dies könnte durch das Pflanzen
rückläufiger heimischer Arten nebst den herkömmlichen Zierpflanzen geschehen.“
www.daehne-aquaristik.de/aq-1-24
Endemische fische in Kongos upemba-Park
In einer kommentierten Checkliste der Ichthyofauna des Upemba-Nationalparks
in der Demokratischen Republik Kongo führen Forscher 247 einheimische und
eine eingeführte Art auf. Sie basiert auf einer Literaturübersicht, einer erneuten
Prüfung von Museumssammlungen und einer Studie der jüngsten Sammlungen
(2012-2020). Die heimischen Arten gehören zu 78 Gattungen, 26 Familien und
15 Ordnungen. Davon sind 45 Arten (18 %) im Park endemisch und 35 Arten
(14 %) warten auf eine formale Beschreibung. Mit 51 Arten sind die Cyprini-
dae die bei Weitem artenreichste Familie, gefolgt von den Mormyridae (26),
Mochokidae (26), Alestidae (18), Distichodontidae (18), Amphiliidae (17) und
Cichlidae (16). Die übrigen Familien sind mit weniger als 15 Arten vertreten.
Es werden Kommentare zur Artenverteilung und zur gemeinsamen Fischfauna
mit den angrenzenden Ökoregionen gegeben. Obwohl der Park einen gewissen
Schutz für die innerhalb seiner Grenzen lebenden Fischarten bietet, indem er
den Zugang des Menschen zur Kernzone begrenzt, seien weitere fischbezogene
Erhaltungspläne notwendig.
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