Page 8 - Aquaristik Ausgabe 1/2024
P. 8
forum
Zebraharnischwels ist „heimtier des Jahres“
Der Zebraharnischwels (Hypancis-
trus zebra) ist das „Heimtier des
Jahres 2024“. Der Zentralverband Foto: Ingo Seidel
Zoologischer Fachbetriebe (ZZF)
kü rte den Fisch und will mit der
Wahl auch aufzeigen, dass Nach-
zucht und Haltung einer bedroh-
ten Tierart zum Artenschutz bei-
tragen. „Der Zebraharnischwels ist
in seiner brasilianischen Heimat
sehr stark vom Aussterben be-
droht”, erklä rt ZZF-Geschä ftsfü hrer
Gordon Bonnet. „Ohne die Nach-
zucht und Reservepopulation in
der Aquaristik kö nnte seine Art
fü r immer verloren gehen.” Die Jury-Mitglieder waren sich einig, brasilianische Regierung ein gigantisches Wasserkraftwerk bauen
dass der friedliche Zebraharnischwels mehr Aufmerksamkeit ließ, sind die Folgen fü r den Zebraharnischwels und Hunderte
verdient, weil er ein interessantes Brutverhalten zeigt und tier- andere, hoch angepasste Arten, gravierend. Wer Zebraharnisch-
gerecht zu pflegen ist. welse halten will, sollte darauf achten, dass es sich um Nachzuch-
Als sogenannte Endemiten kommen die Fische weltweit nur in ten handelt, da der Export von Zebraharnischwelsen aus Brasilien
einem einzigen Gebiet vor, dem Rio Xingu in Brasilien. Seit die verboten ist.
neuer name für Zwergkrallenfrosch
Nach einer Studie sollten Zwergkrallenfrösche, die seit Jahrzehnten
in Aquarien gehalten werden, am besten als Hymenochirus sp.
bezeichnet werden, statt wie meist als H. boettgeri oder manch-
mal als H. curtipes. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung an
aquatischen afrikanischen Pipiden, wie die Zytogenetik – Lehre
über die Zusammenhänge zwischen Vererbung und Zellaufbau – als
Instrument zur Untersuchung der Evolution der Polyploidie (das
Phänomen, mehr als zwei Sätze von Chromosomen zu besitzen)
und der Taxonomie eingesetzt werden kann.
Die Forschergruppe präsentiert demnach den ersten Karyotyp
eines morphologisch identifizierten Exemplars von H. boettgeri mit
bekanntem Fundort im nordwestlichen Kongo, das tetraploid ist,
also vier Chromosomensätze aufweist. Der Ursprung könne ein ähn-
licher sein wie bei den tetraploiden Krallenfröschen der Untergattung
Xenopus. Weitere Untersuchungen seien aber erforderlich, um die
Evolution und Taxonomie der Gattung Hymenochirus zu verstehen.
Foto: Gvoždík, V. et al. (2023)//CC BY 4.0
www.daehne-aquaristik.de/aq-1-24
8 1/2024
_AQ2024-01_Buch.indb 8 17.11.2023 11:53:27