Page 43 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2022
P. 43

größtenteils in der Gattung Hypsolebias wieder. Es gibt
           einige Wissenschaftler, die Simpsonichthys weiter als
           gültige Gattung ansehen, weil sie mit der nicht ausrei-
           chenden Begründung der Teilung in neue Gattungen
           unzufrieden sind. Unter den Killifischfreunden haben
           sich  die  neuen  Gattungsnamen  international  aber
           durchgesetzt. Letzte Erstbeschreibung war 2018 Hyp-
           solebias splendissimus Costa, Amorim & Mattos, 2018.


            gATTung XenurOleBIAS
           Typusart Xenurolebias myersi
           (Gesamtlänge etwa fünf Zentimeter)                      8
           Die Fundorte liegen in den Atlantikwäldern der Flus-
           seinzugsgebiete der südöstlichen brasilianischen Küs-
           tenebenen. Die Gattung Xenurolebias mit vier Arten
           steht im DNA-Baum von Costa (unter den neuen Gat-
           tungen) am Anfang und verzweigt sich in folgender
           Reihenfolge in eine jüngere Aufgliederung: Ophthalmo-
           lebias, Spectrolebias, Simpsonichthys und am Ende die
           größte Gruppe Hypsolebias. Damit sollte Xenurolebias
           die ursprünglichste Gattung sein.

            gATTung neMATOleBIAS
           Nematolebias ist eine Gattung mit drei Arten, die frü-  9
           her ebenfalls in der Gattung Simpsonichthys gelistet
           waren, aber durch ihre Größe nicht so richtig zu den
           kleinen Fächerfischen passte. Ihre Verbreitung liegt
           im östlichsten Küstenstreifen von Brasilien.

            gATTung OPThThAlMOleBIAS
           Ophthalmolebias ist eine Gattung mit sechs Arten, die
           Typusart ist O. constanciae. Sie lebt in den östlichen
           brasilianischen Flussbecken. Ein Lebensraum dieses
           Fisches (und von Notholebias cruzi und Nematolebias
           whitei) war das Sumpfgebiet Barra de Säo Joäo, das
           durch Baumaßnahmen immer kleiner wurde, bis nur
           noch ein kleiner Teich übrig blieb. Den hat der Besitzer   10
           im März 2018 zuschieben lassen und so den letzten
           Lebensraum von N. cruzi zerstört.


                          Text & Fotos: Rudolph Pohlmann





                      Rudolf Pohlmann, Aquaria-
                      ner seit über 50 Jahren. 25
                      Jahre DKG Arbeitsgruppen-
                      leiter Chromaphyosemion.
                      Fischfotograf. Webmaster:
                      www.killifische.info n
                                                                   11




                      2/2022



   AQ2022-02_Endkorrektur.indb   43                                                                              10.01.2022   16:38:28
   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48