Page 39 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2022
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Links: Zuchtansatz-
becken (Ablaichbe-
hälter mit feinen
Torf, Deckel mit
Loch).
Rechts: Aufgießen
des Torfansatz.
Folgende Versuche machte ich mit zwei Paaren Hyp- weichen Wasser (Leitwert 210 µs, 26 °C) übergossen. In
solebias marginatus, die ursprünglich aus der Nähe von die gefüllte Plastikbox kamen zusätzlich zwei Steine und
Barro Alto (Goias), Brasilien, stammten. Normalerweise wurden so in ein Aquarium (20 x 30 x 20 cm) gesetzt.
sollte man nicht zwei einzelne Paare in einen Zuchtan- Dieses füllte ich nach drei Stunden mit dem Wasser des
satz geben, weil es oft zum Ausfall eines Männchens Torfansatzes bis etwa ein bis zwei Zentimeter über den
kommt. Da sich die Männchen im Fotobecken aber sehr Plastikbehälter. Kurz danach entdeckte ich die ersten
friedlich verhielten und das Aquarium mit vielen Ver- Larven in den Ecken der Box. Ich spritzte Essigälchen als
steckmöglichkeiten groß genug war, versuchte ich es Nahrung in die Ecken des Behälters. Am anderen Mor-
mit zwei Paaren. In das Becken stellte ich einen Plastik- gen fand ich mehrere winzige Larven, die außerhalb des
behälter mit etwa vier Zentimeter Fasertorf. Nach zwei Plastikbehälters schwammen und auch im Torf entdeckte
Wochen entfernte ich die Wanne aus dem Becken. Über ich einige, die den Weg aus dem Behälter noch nicht
einem feinmaschigen Fangnetz wurde der Torfansatz gefunden hatten. Die winzigen Fische fütterte ich mit
ausgegossen und das Wasser mit der Hand ausgedrückt. Essigälchen und Pantoffeltierchen. Am anderen Morgen
Der Fasertorf wurde nun aufgelockert auf zwei befanden sich im Torfansatz nur noch einige
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Blätter Küchenpapier gelegt, nach etwa
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in eine Plastiktüte gesteckt, mit Methode, die Larven aus dem Torf
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einem Gummiband verschlos- zu bekommen, war nur bei den
sen, beschriftet (Name, Datum, Südamerikanern erfolgreich.
Notizen) und auf den oberen
Aquarien bei 25 °C gelagert. Ei von Hypsolebias margi-
Ich wollte aufgrund des natus (die Augen im Ei sind
Tipps eines befreundeten deutlich zu erkennen).
Aquarianer etwas Neues aus-
probieren, da ich zuvor mit eini- Versuche mit Nothobranchius-
gen südamerikanischen Killifischen Arten brachten keinen Erfolg.
Arten brachten keinen Erfolg.
Merkwürdig war zunächst, dass die
Probleme hatte, nämlich die Larven
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aus dem Fasertorf zu entnehmen, um den
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Ansatz ein zweites Mal trockenzulegen. Ich gab Tagen noch nicht geschlüpft waren. Ich gab die
den Torfansatz in der Plastiktüte in einen Plastikbehälter Eier in ein gefülltes Wasserglas, in der Hoffnung, dass
der Größe 15 x 17 x 9 cm, und prüfte die Eier auf ihre da noch etwas passierte. Zu meiner Überraschung fand
Reife. Obwohl sie sehr klein und nicht einfach im Torf ich am anderen Morgen die geschlüpften Larven im
auszumachen waren, konnte ich einige entdecken. Bei Glas. Wahrscheinlich benötigten sie zum Schlüpfen ei-
allen waren die Augen der Larven im Ei zu erkennen, nen bestimmten Wasserstand, ein Zentimeter reichte
einige sahen aus wie vom Torf gepudert. Etliche Eier offensichtlich nicht aus. Nun konnte der Torf wieder
legte ich in eine Petrischale mit etwas Aquarienwassser, trockengelegt und nach einigen Wochen erneut auf-
um sie später noch genauer zu prüfen. Der Torfansatz gegossen werden, damit auch noch nicht geschlüpfte
in der Plastikschüssel wurde nun mit abgestandenem Dauereier die Möglichkeit zur Entwicklung hatten.
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