Page 40 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2022
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Viele meiner Freunde schwören auf feinen Torf.
Viele meiner Fr eunde sch w ör en auf f einen T orf . plien gefüttert, nach einigen Wochen werden zusätzlich
gutes lebendfutt er Das Abgießen der Larven funktioniere so besser. Grindalwürmer und Tubifex gegeben, später auch Mücken-
wie Artemia, grindal, Der Ansatz mit feinem Torf kommt in einen larven. Da in den Becken kein Bodengrund ist, lassen sich
Tubifex und später auch Behälter, in dessen Deckel sich ein fünf Zen- Futterreste gut entfernen.
rote und Weiße Mücken-
larven sind die Voraus- timeter großes Loch befindet. Dadurch wird
setzung für eine er- ein Aufwirbeln des feinen Torfs beim Was- TrOcKenlegeZeITen VOn TOrF MIT eIern
folgreiche Zucht. serwechsel verhindert. Das Zuchtpaar findet Bei Hypsolebias marginatus ist die Inkubationszeit des
hier schnell die Möglichkeit zum Ablaichen. Nach Laiches mit etwa 80 Tagen angegeben. Der Ansatz mei-
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dem Aufgießen setzt sich der feine Torf am Boden nes französischen Killifischfreundes hat bei 24 °C nur 60
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ab und die Larven schwimmen über dem Torf und kön- Tage bis zum Schlupf benötigt. Mein erster Aufguss mit
nen so gut abgegossen werden. Obwohl der feine Torf 26 °C Lagertemperatur brachte nach 131 Tagen noch
einige Vorteile brachte, benutze ich lieber Fasertorf , der ein gutes Ergebnis, weiteres Aufgießen war erfolglos.
nach meinem Eindruck bessere Bedingungen brachte. Bei den meisten von mir gepflegten kleinen Fächerfi-
Er schwimmt länger an der Oberfläche, die Larven ge- schen wurde der Torfansatz nach etwa drei Monaten
langen schneller zur Wasseroberfläche und füllen so (bei Spectrolebias costai nach sechs Monaten) das erste
ihre Schwimmblasen besser mit Sauerstoff. Durch einen Mal aufgegossen. Dieser Vorgang wurde nach etwa vier-
niedrigeren Wasserstand und Sauerstofftabletten kann wöchiger Trockenpause wiederholt.
man das Problem der ‚Bauchrutscher‘ auch lösen, wa- Nicht richtig erklärbar ist die Entwicklung der Dauer-
ren die Worte meines Freundes. eier. Ich hatte Zuchtansätze, bei denen alle Jungfische
Aber es gibt viele Möglichkeiten für eine erfolgrei- bereits nach dem ersten Aufgießen schlüpften. Bei
che Zucht. So fand ich einen weiteren Zuchtbericht für weiteren Ansätzen entwickelten sich Jungfische beim
kleine Fächerfische in einem alten DKG-Heft: „Zur Zucht ersten, zweiten und dritten Mal. Möglich ist auch, dass
einen Behälter mit Torf sechs bis acht Wochen in ein Ansätze anfangs gering ausfallen und beim dritten Mal
Becken ohne Bodengrund stellen, dann für ist der Topf voll mit Larven.
mindestens eine Woche in kühlem Was-
ser aufbewahren. Nach dem Antrock-
nen zwei bis drei Monate bei 30 °C
lagern, bis der Aufguss erfolgt.“
Nachdem nun die Jungfische
vom Torf getrennt und die-
ser aus dem Becken ent-
Foto: © 7monarda – stock.adobe.com satz. Täglich wird mit Artemia-Nau-
fernt worden ist, kommt ein
kleiner Schwammfilter zum Ein-
Eiablage auf nassem Torf.
Ein Züchter dieser Fische berichtete mir, dass sich die
Zeitspanne der Entwicklung der Larven von Simpson-
ichthys zonatus von einem Monat bis zu zehn Monaten
erstrecken kann. Er beobachtete, dass es bei einem
sehr nassen Torfansatz viele Dauereier und viele ver-
schiedene Entwicklungsstadien gab. Bei sehr trockenem
Torfansatz zeigten sich weniger Dauereier. Auch fiel ihm
auf, dass ältere Weibchen meist größere Eier legten, die
Artemia-Nauplien in einem Aquarium. Foto: oliver Mengedoht eine längere Entwicklungszeit benötigten.
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