Page 18 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2022
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sCHWERPUNKTTHEMA
Fang von Zierfischen entlang der
„Calcutta Road“ in Indien.
Die Pflege von exotischen Reptilien und Fischen sowie von
wirbellosen Tieren ist im Hinblick auf die Zoonosengefahr die
risikoärmste denkbare Form der Heimtierhaltung überhaupt. Auch
die Gefahr, eine Allergie zu entwickeln, ist bei Reptilien, Amphi-
bien und Fischen kaum vorhanden, ganz im Gegensatz zu allen
Tieren mit Haaren oder Federn. Wer sich also ernsthaft um die
Volksgesundheit sorgt, der muss die Haltung von Hunden, Katzen,
Kleinsäugern und Vögeln verbieten.
süssWAssERFIsCHE – dURCH WIldFANG GEFäHRdET?
In wissenschaftlich unkorrekter Weise wird von sogenannten
Tierschutzorganisationen ein Zusammenhang zwischen Tier- und
Artenschutz hergestellt. Beide Themengebiete haben nichts mit-
einander zu tun. Der Tierschutz stellt das individuelle Exemplar,
das sich in menschlicher Obhut befindet, in den Mittelpunkt des
Interesses, unerheblich, ob dieses Exemplar eine Haustierform ist
oder eine Wildform, Nachzuchtexemplar oder Wildfang.
Der Artenschutz hingegen betrachtet natürliche Fortpflanzungs-
gemeinschaften, also eine Vielzahl von Exemplaren, und versucht
deren genetisches Überleben durch geeignete Maßnahmen zu
sichern. Das Individuum spielt dabei kaum eine Rolle.
Im Folgenden sollen die Auswirkungen des internationalen
Tierhandels am Beispiel der Süßwasser-Aquarienfische analysiert
werden (im Wesentlichen gelten die Ausführungen jedoch für alle
Auf der ganzen
Welt sichert
Zierfischfang,
hier auf dem
„Lake Duma“ in
Bengalen, ein
nachhaltiges und
umweltschonendes
Einkommen.
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