Page 23 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2022
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sCHWERPUNKTTHEMA







          Foto: Don McConnell                                                        Das Zierfischfest im Piabodrome in Barcelos
                                                                                     ist inzwischen ein Touristenmagnet.




                                                                                     haltigen Wildfangfischerei werden die lo-
                                                                                     kalen Caboclos nicht zu Brandrodung und
                                                                                     Goldschürfung  (mit  der  verheerenden,
                                                                                     damit einher gehenden Verseuchung der
                                                                                     Gewässer  mit  Quecksilber)  gezwungen.
                                                                                     Der Regenwald bleibt intakt, die Gewässer
                                                                                     auch und mit ihnen die 400 bis 600 Arten

                                                                                     weiterer  Süßwasserfische,  die  mit  dem
                                                                                     Roten Neon gemeinsam vorkommen und
                                                                                     nur in ganz kleinen Stückzahlen für den
                                                                                     Weltmarkt interessant sind.
                                                                                       Auch Tierschutzargumente greifen nicht
                                                                                     gegen den Wildfang der Roten Neon, denn


                                                                                     es ist wissenschaftlich unumstritten, dass
                                                                                     die Roten Neon in der Natur nach dem Ab-

                                                                                     laichen ohnehin fast immer an Entkräftung
                                                                                     und Nahrungsmangel sterben (Geisler &
                                                                                     Annibal, 1984), wodurch sich auch die Ver-
                                                                                     luste unmittelbar nach dem Fang erklären,


                                                                                     die von sogenannten Tierschutzorganisati-
                                                                                     onen angeprangert werden.
                                                                                       Die Tiere, die Fang und Transport zu den
                                                                                     Exportstationen nicht überleben, wären in

                                                                                     der Natur mit allerhöchster Wahrschein-

                                                                                     lichkeit auch gestorben. In den Exportstati-

                                                                                      Nicht ausgewachsene Rote Neon werden
                                                                                     in Freilandteichen zwischengehältert, bis
                                                                                     sie einen langen Transport besser
                                                                                     aushalten.
































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   AQ2022-01_Endkorrektur_Umlauf.indb   23                                                                       22.11.2021   10:06:02
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