Page 24 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2022

Schwerpunktthema

onen werden die Fische aufgepäppelt, be-
vor sie verschickt werden. Die Verlustrate
unter den Importfischen liegt bei 1,34 %
(Homuth, M. (2010): Mortalitätsraten im
internationalen Zierfischhandel unter Be-
rücksichtigung ausgewählter Wasserpara-
meter. Masterarbeit, Humboldt-Universität
zu Berlin).
Während Rote Neon in der Natur zu den
annuellen Arten gezählt werden müssen, Logo des „Festival do Peixe Ornamental de Barcelos“ mit Roten Neon und Diskus.
weil sie unter natürlichen Lebensbedingun-
gen mit etwa einem Jahr sterben, liegt die
Lebenserwartung im Aquarium bei durch- Fisch brachte die Rettung: 1956 entdeckte (Piaba werden die kleinen Fische genannt,
schnittlich drei bis vier, maximal sechs bis man in Nebenflüssen des Rio Negro „den ihre Fänger sind dementsprechend die Pia-
acht Jahren, der Rekord sogar bei zwölf schönsten Aquarienfisch der Welt”, den beros). Zwei Teams treten dabei in den
Jahren (Geisler & Annibal, 1984). Roten Neon, Paracheirodon axelrodi. Und Farben des Roten Neon an, rot und blau,
der ließ sich zunächst nicht züchten. Es sowie in gelb-schwarz für den Diskusfisch.
NEoN AdE – BARCElos AdE? wurden hohe Preise für dieses Urwald- Ein großer Teil der etwa 30.000 Einwoh-
Barcelos liegt in Brasilien am Rio Negro. Juwel gezahlt. ner von Barcelos lebte und lebt noch heute
Nach einem Boom durch das Gummi-Mo- Seit 1994 wird in jedem Januar das direkt oder indirekt vom Roten Neon, die
nopol schien die Stadt später dem Tode Zierfischfestival „Festa Peixe Ornamen- Rede ist von 60 % der Wirtschaftskraft die-
geweiht, weil Gummibaum-Samen außer tal“ gefeiert, wo die Fische und ihr Fang ser Stadt, trotz nur geringer Auswirkungen
Landes geschmuggelt und damit Planta- zelebriert werden. Dafür wurde sogar ein auf die Umwelt. Zu Spitzenzeiten sollen bis
gen in Asien angelegt wurden. Ein kleiner eigenes Stadion gebaut, das Piabodrome zu 40 Millionen Rote Neon jährlich expor-

Ein von Piaberos vorübergehend bewohn-
tes Camp auf einer Sandbank.

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