Page 21 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2018
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SCHWERPUNKTTHEMA
dementsprechend nun Trichogaster lalius, der Gesundheit dieser Fische auf bakte- Links: Ein typischer Le-
der Honiggurami T. chuna. Der Zwergfa- rielle Infektionen, wie beispielsweise die bensraum der kleinen
denfisch bewohnt ein riesiges Verbrei- Fischtuberkulose. Heute ist die Problema- Fadenfische.
tungsgebiet, das von Pakistan über Indien, tik deutlich besser untersucht und es hat Rechts: Auch Reisfel-
Nepal und Bangladesch bis nach Myanmar sich herausgestellt, dass die Schwierigkeiten der werden von den
reicht. Der Honiggurami lebt in Nepal, In- vorwiegend auf einen Virus zurückzuführen kleinen Fadenfischen
dien und Bangladesch. sind, der als Zwerggurami-Iridovirus (DGIV) gerne besiedelt.
bezeichnet wird. Eine Untersuchung in Aus-
HEIMAT tralien im Jahr 2006 ergab, dass etwa 22
Beide Arten bewohnen in der Natur lang- Prozent der Zwergguramis, die aus Sin-ga-
sam fließende oder stehende Gewässer, pur, dem heutigen Hauptexportland dieser
bevorzugt solche mit kräftiger Vegetation. Art, importiert wurden, diesen Virus mit
Dies können auch Teiche, Sümpfe, Gräben, sich trugen. Namhafte Exporteure aus Sin-
Bewässerungskanäle oder überschwemmte gapur sind jedoch mittlerweile dazu überge-
Felder sein. Die meisten dieser Lebensräu- gangen, die Tiere nur noch von Zuchtfarmen
me sind starken saisonalen Schwankungen zu erwerben, die besondere Hygienestan-
in der Wassermenge, den Wasserparame- dards einhalten. Die gesundheitliche Situ-
tern sowie der Fließgeschwindigkeit ausge- ation hat sich seitdem gebessert, jedoch Die vielleicht belieb-
setzt. Das Klima der Region wird vor allem sind die Hochzuchten nach wie vor deutlich teste Zuchtform ist die
durch den jährlich zwischen Juni und Okto- krankheitsanfälliger als die Wildfänge. rote.
ber stattfindenden Monsun beeinflusst, der
mit sehr starken Regenfällen verbunden ist.
In der Natur ernähren sich die Tiere vor
allem von Insekten und kleinen Wirbello-
sen. Zwergfadenfische weiden auch Auf-
wuchs ab. Saisonal können die Tiere in ih-
ren Lebensräumen sauerstoffarmen Bedin-
gungen ausgesetzt sein. Als Labyrinthfische
besitzen sie zusätzlich zu den Kiemen noch
das Labyrinthorgan, womit sie an der Was-
seroberfläche atmosphärische Luft atmen
können.
PROBLEME
Im Zoofachhandel bereitet besonders der
Zwergfadenfisch Probleme in der Haltung.
Die hochgezüchteten Formen scheinen ei -
nerseits deutlich weniger vital als die Wild-
fänge zu sein, die nur selten importiert wer-
den. Früher schob man die Probleme mit
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